UNO: Kampf gegen Energiearmut der Dritten Welt
Während Deutschland über die Aufrechterhaltung der Energieversorgung debattiert, leben 1,5 Mrd. Menschen völlig ohne Elektrizität und eine weitere Mrd. ohne stabilen Zugang. Anlässlich des „Internationalen Jahr der nachhaltigen Energie für alle“ 2012 sagt die UNO der Energiearmut den Kampf an. Ein am gestrigen Donnerstag präsentierter Bericht zeigt, wie entlegene Landstriche in der Dritten Welt nachhaltig mit sauberem Strom versorgt werden können. Die Zeit drängt, denn ohne Gegenmaßnahmen werden auch 2030 noch 1,4 Mrd. Menschen keine Elektrizität haben, was die Armut in vielerlei Hinsicht verstärkt.
09.06.2011
„Der vorerst kleine Maßstab der Projekte beschleunigt den Wandel und bringt Erfahrungen für nachhaltige Entwicklung“, erklärt Paul Loeffelman von der NGO Global Sustainable Electricity Partnership. Zukunftsweisend ist bei diesen Ansätzen jedoch vor allem das Konzept, laut dem Zivilgesellschaft, Gemeinden, Provinzregierung und Privatwirtschaft kooperieren. „Jeder macht das, was er am besten kann. Während dies von Seiten der Wirtschaft die Bereitstellung von Technologie und Kapital ist, muss der Staat ein attraktives Umfeld für Investitionen schaffen. Das gelingt durch stabile, langfristige Pläne der Energieentwicklung", so der Energieexperte.
Der vor der UNO präsentierte Bericht nennt noch weitere Voraussetzungen für den Erfolg und die Wiederholbarkeit dieses Businessmodells in anderen Entwicklungsländern. So muss die stromgenerierende Technik auf Ort und Bedingungen abgestimmt und die Vorteile für die Bevölkerung der Dörfer maximiert werden. Der Privatsektor braucht viele Alternativen zur Finanzierung, damit er Design, Errichtung, Betrieb und Wartung optimal durchführen kann. Schließlich gehe es um enge Verbindungen zwischen öffentlichem und privaten Sektor sowie zu anderen Stakeholdern.