Energiewende
Weltweit boomen Investitionen in Erneuerbare Energien
2010 war weltweit ein Boomjahr für die Erneuerbaren Energien. Die Investitionen auf diesem Sektor stiegen um 32 Prozent und liegen nunmehr auf 211 Mrd. Dollar. Das berichtet das Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und die Frankfurt School for Climate and Sustainable Energy Finance. Die Schwellen- und Entwicklungsländer - allen voran China - haben im Vorjahr die Hauptrolle für den erneuerbaren Wandel übernommen, zeigt der Bericht „Global Trends in Renewable Energy Investment 2011“, der in Zusammenarbeit mit Bloomberg New Energy Finance entstand.
13.07.2011
Die Windkraft führt weiter bei den großen Neuinvestitionen mit 94,7 Mrd. Dollar beziehungsweise einem Anstieg von 30 Prozent. Enorme Fortschritte bei Kleinprojekten gelang hingegen der Sonnenenergie, die 2010 um 52 Prozent auf 86 Mrd. Dollar zulegte. Biomasse und Müllverbrennung halten bei elf Mrd., Biotreibstoffe bei nur noch 5,5 Mrd. Eine Nische ist die Sparte der Erneuerbaren Energien somit längst nicht mehr, betont Virginia Sonntag-O'Brien von der UNEP Sustainable Finance Initiative. „Der Anstieg ist angesichts der Wirtschaftskrise, der Krise der öffentlichen Finanzierung oder des Tiefpreisextrems bei Erdgas äußerst bemerkenswert", so die Expertin.
Entwicklungsländer geben Ton an
Neu ist auch, dass das Maß der Dinge nicht mehr wie bisher wenige reiche Länder sind. „Während die Industriestaaten 70 Mrd. Dollar in neue Großprojekte steckten, gaben die Schwellen- und Entwicklungsländer dafür 72 Mrd. aus. Triebkräfte sind hier fehlende Versorgung - 1,5 Mrd. Menschen leben noch immer ohne Strom, der Klimawandel und auch die Suche nach Energiesicherheit", so Berichts-Hauptautor Angus McCrone von Bloomberg New Energy Finance. Sonntag-O'Brien ergänzt, dass speziell bei Versorgungsdefiziten dezentrale erneuerbare Anlagen attraktive Alternativen zum teuren Ausbau kompletter Netze darstellen.
Eindeutiger Vorreiter ist China mit insgesamt 48,9 Mrd. Dollar an Investitionen in erneuerbare Energien, wobei Großprojekte mit 38,9 Mrd. Dollar einen Boom von 28 Prozent gegenüber 2009 erlebten. Nachgereiht bei den großen Neuinvestitionen bei Entwicklungsländern sind Süd- und Zentralasien (13,1 Mrd. / plus 40 Prozent), der Nahe Osten und Afrika ( fünf Mrd. / plus 104 Prozent), Indien (3,8 Mrd. / plus 25 Prozent) sowie die anderen asiatischen Entwicklungsländer (vier Mrd. / plus 31 Prozent).
Billigere Technik senkt Tarife
Einbrüche gab es 2010 hingegen in Europa um 22 Prozent auf 35,2 Mrd. bei neuen Großprojekten, die nur der Boom der Kleinen - insbesondere der Hausdach-Solaranlagen - wettmachten. Hier betrug der Anstieg in Deutschland 132 Prozent auf 34 Mrd. Dollar, in Italien 59 Prozent auf 5,5 Mrd., in Frankreich 150 Prozent auf 2,7 Mrd. und Tschechien um 163 Prozent auf 2,3 Mrd. Dollar. „Photovoltaik-Module wurden deutlich billiger, seit 2008 um 60 Prozent pro Megawatt", begründet Ulf Moslener von der Frankfurt School of Finance and Management.
Allerdings war die jüngste Vergangenheit für die Branche durchaus wechselhaft, wie Sonntag-O'Brien betont. Die Investitionen englischen Offshore-Windanlagen gingen etwa deutlich zurück. Aufgrund der günstigeren Technik sanken die Einspeistarife für Photovoltaik Ende 2010 vielerorts, was etwa in Spanien und Tschechien zu Einschnitten selbst bei laufende Projekten führte und Investoren verunsicherte. In Italien und Deutschland reduzierte man bei Neuprojekten. Der Markt für kleine Solaranlagen wird dennoch auch 2011 stark bleiben, glauben die Experten. Die höchste Stabilität sprechen sie dem chinesischen Wachstum zu.
Entwicklungsländer geben Ton an
Neu ist auch, dass das Maß der Dinge nicht mehr wie bisher wenige reiche Länder sind. „Während die Industriestaaten 70 Mrd. Dollar in neue Großprojekte steckten, gaben die Schwellen- und Entwicklungsländer dafür 72 Mrd. aus. Triebkräfte sind hier fehlende Versorgung - 1,5 Mrd. Menschen leben noch immer ohne Strom, der Klimawandel und auch die Suche nach Energiesicherheit", so Berichts-Hauptautor Angus McCrone von Bloomberg New Energy Finance. Sonntag-O'Brien ergänzt, dass speziell bei Versorgungsdefiziten dezentrale erneuerbare Anlagen attraktive Alternativen zum teuren Ausbau kompletter Netze darstellen.
Eindeutiger Vorreiter ist China mit insgesamt 48,9 Mrd. Dollar an Investitionen in erneuerbare Energien, wobei Großprojekte mit 38,9 Mrd. Dollar einen Boom von 28 Prozent gegenüber 2009 erlebten. Nachgereiht bei den großen Neuinvestitionen bei Entwicklungsländern sind Süd- und Zentralasien (13,1 Mrd. / plus 40 Prozent), der Nahe Osten und Afrika ( fünf Mrd. / plus 104 Prozent), Indien (3,8 Mrd. / plus 25 Prozent) sowie die anderen asiatischen Entwicklungsländer (vier Mrd. / plus 31 Prozent).
Billigere Technik senkt Tarife
Einbrüche gab es 2010 hingegen in Europa um 22 Prozent auf 35,2 Mrd. bei neuen Großprojekten, die nur der Boom der Kleinen - insbesondere der Hausdach-Solaranlagen - wettmachten. Hier betrug der Anstieg in Deutschland 132 Prozent auf 34 Mrd. Dollar, in Italien 59 Prozent auf 5,5 Mrd., in Frankreich 150 Prozent auf 2,7 Mrd. und Tschechien um 163 Prozent auf 2,3 Mrd. Dollar. „Photovoltaik-Module wurden deutlich billiger, seit 2008 um 60 Prozent pro Megawatt", begründet Ulf Moslener von der Frankfurt School of Finance and Management.
Allerdings war die jüngste Vergangenheit für die Branche durchaus wechselhaft, wie Sonntag-O'Brien betont. Die Investitionen englischen Offshore-Windanlagen gingen etwa deutlich zurück. Aufgrund der günstigeren Technik sanken die Einspeistarife für Photovoltaik Ende 2010 vielerorts, was etwa in Spanien und Tschechien zu Einschnitten selbst bei laufende Projekten führte und Investoren verunsicherte. In Italien und Deutschland reduzierte man bei Neuprojekten. Der Markt für kleine Solaranlagen wird dennoch auch 2011 stark bleiben, glauben die Experten. Die höchste Stabilität sprechen sie dem chinesischen Wachstum zu.
Quelle: UD / pte