700 Teilnehmer beim größten deutschen Feldversuch zum intelligenten Stromverbrauch
Die 700 Teilnehmer des Feldversuchs zum intelligenten Stromverbrauch in Mülheim-Saarn stehen fest. Sie erhalten neben einem intelligenten Stromzähler mit Schnittstelle zum PC jeweils zwei speziell entwickelte Elektrogeräte vom Projektpartner Miele. Dieser Praxistest ergänzt das bundesweite Projekt „Mülheim zählt“ von RWE Deutschland. Darin sollen noch in diesem Jahr sollen in der Ruhrgebietsstadt mehr als 100.000 intelligente Stromzähler eingebaut werden.
10.02.2012
Damit wird Mülheim an der Ruhr zur ersten größeren deutschen Stadt, in der flächendeckend Haushalte mit Smart-Meter-Geräten ausgestattet sein werden. Der Feldtest zum intelligenten Stromverbrauch ist der größte seiner Art in Deutschland und ein zentraler Baustein der vom Bundeswirtschaftsministerium und Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft getragenen „E-Energy“-Initiative „E-DeMa“. Das Kürzel „E-DeMa“ steht für die „Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy Marktplatz der Zukunft“. Das heißt: Bürger sollen aktiv am Strommarkt teilnehmen und ihren Stromverbrauch optimieren. Über das Internet und moderne Stromnetze können Strom-verbraucher und Stromanbieter energiewirtschaftlich miteinander verbunden werden. Alle 700 Testhaushalte werden zu Marktteilnehmern, die ihren Stromverbrauch durch Reaktion auf entsprechende Preisanreize steuern können. Dafür können sie direkt am PC über den Zugriff auf einen virtuellen Marktplatz (eine spezielle Internetseite) erfahren, wann der Stromverbrauch am günstigsten ist und ihren Stromverbrauch danach ausrichten. „Für die Testhaushalte der heutigen Verlosung wird es noch einfacher“, erklärt Prof. Dr. Michael Laskowski, Projektleiter E-DeMa bei RWE Deutschland. Bürgermeisterin Renate aus der Beek zog im RWE Energieladen aus einer zur Lostrommel umfunktionierten Waschmaschine unter notarieller Aufsicht die Namen der letzten 80 Teilnehmer für das Teilprojekt des Feldversuchs. Die Verlosung von Waschmaschinen, Spülmaschinen und Trocknern war notwendig geworden, weil sich deutlich mehr Haushalte für diesen Testbestandteil gemeldet hatten als Geräte zur Verfügung stehen. „Die diesen Teilnehmern zur Verfügung gestellten Waschmaschinen, Spülmaschinen oder Trockner können so programmiert werden, dass sie den Strom automatisch nutzen, wenn er im Markt besonders günstig ist. Die Geräte werden dann nach entsprechender Programmierung und Befüllung ferngesteuert gestartet.“ Zusätzlich konnten in Kooperation mit dem Energieversorger medl in Mülheim-Saarn insgesamt elf Kunden mit stromerzeugenden Heizungen (Mikro-KWK-Anlagen) gewonnen werden, die ebenfalls mit der „intelligenten“ Technik ausgestattet werden.
Der Feldversuch für alle 700 Testhaushalte startet Anfang März 2012 und dauert neun Monate. Die Ergebnisse der Testhaushalte werden gesammelt; im Feldversuch erzielte Einsparungen prämiert RWE Deutschland nach einem Bonussystem. Der Erlös kommt einem Energie-Effizienz-Projekt in Mülheim-Saarn zugute. Neben RWE Deutschland sind die Firmen Siemens, Miele, Stadtwerke Krefeld und ProSyst sowie die Hochschulen Dortmund, Bochum und Essen-Duisburg am Projekt E-DeMa beteiligt.
Die RWE Deutschland AG mit Sitz in Essen verantwortet die deutschen Vertriebs- und Verteilnetzaktivitäten sowie Erdgasspeicher im RWE-Konzern in den Geschäftsbereichen Strom, Gas und Wasser. Sie führt die RWE-Regionalgesellschaften in Deutschland und entwickelt darüber hinaus Innovationen im Bereich Energieeffizienz einschließlich Elektromobilität und intelligenter Netze. RWE Deutschland ist an rund 70 regionalen und kommunalen Energieversorgern beteiligt und beschäftigt etwa 21.000 Mitarbeiter.