Energiewende

Chinesen greifen deutsche Solarbranche an

Chinesische Solarmodulhersteller haben sich 2011 auf dem deutschen Solarmarkt stark engagiert und massiv Nachfrage selbst beschafft. Viele Unternehmen haben dabei nicht auf Aufträge gewartet, sondern ihre eigenen Solarparks gebaut, wie die Financial Times Deutschland berichtet. Unterstützt wurden sie von chinesischen Staatsbanken, die den einzelnen Gesellschaften günstige Kredite gewährten. Die Aufträge kamen dabei von Tochterfirmen.

23.03.2012

Deutsche Solarzellen-Hersteller wie etwa Solar-Fabrik stehen masssiv unter Druck.Bild: Solar-Fabrik
Deutsche Solarzellen-Hersteller wie etwa Solar-Fabrik stehen masssiv unter Druck.Bild: Solar-Fabrik
"Im vergangenen Jahr haben chinesische Hersteller sehr hohe Investitionen in Deutschland getätigt. Die hohe Nachfragevolumina war vor allem im vierten Quartal ersichtlich", so Stefan Freudenreich, Solar-Analyst bei der equinet Bank. "Wir haben einfach kein Geld, so etwas zu tun, aber wir leiden unter der künstlich geschaffenen Nachfrage", wird der Chef eines deutschen Modulbauers im Bericht zitiert. China wolle mit einem Überangebot den Markt kaputt machen, um ihn später dominieren zu können.

Zweifelsohne hat die gesamte Solarbranche unter anderem aufgrund der chinesischen Billigkonkurrenz in Deutschland gelitten. Die Wettbewerbssituation hat sich aber in den vergangenen Monaten verändert. Auch die chinesische Konkurrenz ist unter anderem wegen anteilig höherer gestiegener Transportkosten teurer geworden.

"2011 haben weder deutsche noch chinesische Hersteller Gewinne erzielt. Der Kostennachteil, also höhere Produktionskosten, bleibt jedoch für deutsche Unternehmen bestehen. Zudem haben die Asiaten bei bestimmten Produktionsschritten mittlerweile einen Technologievorsprung", betont Freudenreich.

Außerdem sind hierzulande die Banken bei der Kreditvergabe für Investitionsprojekte sehr restriktiv. Die Chinesen verfügen über einen besseren Zugang zu Geldern, weil Staatsbanken ihnen Kredite für Investitionen im Ausland zuteilen. Etwas differenzierter sieht Freudenreich die Finanzierungssituation in Deutschland. "Zwar ist die Kreditvergabe für Solarprojekte schwieriger geworden, aber Finanzierungsengpässe gibt es derzeit keine", sagt der Analyst abschließend.
Quelle: UD / pte
 
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