Energiewende

Deutscher Energiewende-Index steigt leicht

Die Stimmung in der Wirtschaft gegenüber der Energiewende hat sich laut Deutschem Energiewende-Index (DEX) im dritten Quartal leicht um zwei Punkte auf einen eher positiven Wert von 102,8 verbessert. Die Werte stiegen vor allem bei Investoren, Herstellern und Zulieferern sowie Energieversorgungsunternehmen. Bei Netzbetreibern und in der Vergleichsgruppe von Politik und Verbänden hat sich dagegen die Stimmungslage verschlechtert.

18.09.2012

Foto: Marion Lenzen
Foto: Marion Lenzen
Im Vergleich zum Vorquartal sieht die Mehrheit der befragten Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf den Wirtschaftsstandort Deutschland, die eigenen Produktionskosten und die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Produkte weniger kritisch, aber immer noch deutlich negativ. Ihre zukünftige Wettbewerbsposition beurteilt die Industrie hingegen deutlich positiver als noch vor drei Monaten.

Ein wichtiges und kritisch gesehenes Thema bleibt die Versorgungssicherheit. Während sie aktuell noch positiv bewertet wird, fürchten viele Unternehmen in den kommenden 12 Monaten nach wie vor eine Verschlechterung. Auffällig ist die Einschätzung der Netzbetreiber: Deutlich stärker als noch vor drei Monaten äußern sie Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Versorgungssicherheit (verschlechtert um 11,3 Punkte auf 54,7).

Energieeffizienz gilt in der Wirtschaft allgemein als entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende. Breite Zustimmung findet auch die Ansicht, dass Energieeffizienz ein Wettbewerbsvorteil für den Standort Deutschland darstellt. Investoren, Hersteller und Zulieferer sowie Energieverbraucher sehen in Energieeffizienz vor allem ein Instrument, das sich wirtschaftlich rechnet. Energieversorger und Netzbetreiber setzen stärker darauf, mit Energieeffizienz neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Die Auswirkungen der Energiewende auf die drei Kernziele Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit werden sehr unterschiedlich bewertet. Am besten ist die Stimmungslage im Hinblick auf die Umweltziele (verbessert um 1,5 Punkte auf 127,1), eher negativ für die Versorgungssicherheit (plus 2,9 auf 98,8) und negativ für die Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung (plus 1,9 auf 82,6).

Der DEX basiert auf einer Wirtschaftsumfrage und wird quartalsweise von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) und der Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young GmbH herausgegeben. Die Skala reicht von 0 (sehr negativ) über 100 (neutral) bis 200 (sehr positiv). Im dritten Quartal 2012 nahmen 295 Unternehmen, Städte und Verbände an der Umfrage teil.
Quelle: UD / na
 
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