Fossile Brennstoffe prägen Energie-Mix der Zukunft
"Der Energie-Mix der Zukunft bleibt von fossilen Brennstoffen dominiert. Erneuerbare Energien werden extrem zulegen, aber nicht mehr als sieben Prozent des Weltmarktes ausmachen." Zu diesem ernüchternden Schluss kommt Christof Rühl, Vizepräsident und Chefvolkswirt von BP im Zuge der Präsentation des "BP Energy Outlook 2030". Die Prognosen sehen den weltweiten Energiebedarf bis dahin um insgesamt 39 Prozent beziehungsweise 1,6 Prozent im Jahr ansteigen. Dabei werden die Nicht-OECD-Länder den größten Energiehunger entwickeln. Erdöl wächst mit nur 0,7 Prozent am langsamsten, Gas mit 2,1 Prozent hingegen am schnellsten.
05.11.2012
Laut dem Manager werden Erdöl beziehungsweise Flüssigkraftstoffe als heute noch mit 88 Mio. Barrel bestimmendem Energieträger bis 2030 zwar auf 103 Mio. Barrel anwachsen, in Summe aber Marktanteile verlieren. An der Ölförderung dürften mit rund 45 Prozent die OPEC-Staaten den größten Anteil haben, was seit den 1970er-Jahren wieder einem Höchststand entsprechen würde. Die Nachfrage nach Erdgas sei hingegen von den Entwicklungsländern und den OECD-Staaten getrieben.
Flüssiggas verbindet Märkte
Flüssiggas verbindet laut den Experten einst separierte Märkte zunehmend und macht beim Anstieg des Gasverbrauchs rund 30 Prozent aus, sagt Rühl. "Der Handel mit Flüssiggas wird doppelt so schnell wachsen wie die Gassteigerungsrate insgesamt." Bei der Produktion von Schiefergas, wo es in Europa laut dem Experten zumeist Widerstände gibt, werden die USA künftig dominieren und vom Importeur zum Exporteur werden. Kohle wird laut dem BP Energy Outlook 2030 nur mehr diese Dekade noch Marktanteile gewinnen.
Beim globalen Energieverbrauch erwartet BP künftig ein verstärktes Bemühen, Öl durch Gas zu ersetzen, wie auch Effizienzsteigerungen beim Energieeinsatz. Atomstrom etwa wird laut Rühl primär nur mehr in Russland, Indien und China forciert, in Japan und Deutschland eher nicht mehr. Im weltweiten Transportwesen erwartet BP bis 2030 einen Anstieg um 60 Prozent oder auf 1,6 Mrd. Fahrzeuge, beim Kraftstoffverbrauch allerdings nur plus 26 Prozent. Der Großteil davon werde nämlich bis dahin mit Hybridantrieb versehen sein.