Umfrage: Glaube an Gelingen der Energiewende sinkt, aber Wunsch danach steigt
Der richtige Energiemix macht's: Die Koalitionsverhandlungen sind in vollem Gang, Vertreter von Union und SPD ringen auch um Lösungen für die von Angela Merkel ausgerufene Energiewende. Deutschland scheint jedoch noch nicht vom Gelingen überzeugt zu sein. Mehr als drei Viertel aller Bundesbürger (77 Prozent) sind der Meinung, dass die Energieversorgung ausschließlich durch erneuerbare Energien in absehbarer Zeit nicht gelingen wird. Das ergab eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der AGDW - Die Waldeigentümer. Besonders skeptisch zeigen sich die Wähler von CDU und CSU: Nur 15 Prozent glauben an einen Erfolg der Energiewende. Die Wähler der Grünen sind mit 30 Prozent deutlich optimistischer. Dazwischen liegen die Wähler der SPD mit 22 Prozent.
11.11.2013
Auffällig an den Ergebnissen der Befragung ist insbesondere, dass das Bewusstsein für das Thema Umweltpolitik in allen Bevölkerungsschichten über sämtliche Regionen präsent ist. Mit einem Wert von 90 Prozent ist der Wunsch nach einer geregelteren Umweltpolitik bei Abiturienten und angehenden Akademikern am höchsten. Unter den Umfrageteilnehmern mit Volksschulabschluss ohne Lehre sind es 62 Prozent. Sogar 85 Prozent der befragten Schüler äußern den Wunsch nach einem konsequenteren Ausbau regenerativer Energien. Das Thema Energieengpass berührt demnach auch junge Menschen.
Mit einem Spitzenwert von 93 Prozent sprachen sich die Befragten aus Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein für einen Neuanfang bei der Energiewende aus - Schlusslicht bildet Nordrhein-Westfalen mit 77 Prozent. Die Erhebung zeigt auch, dass die steigenden Energiekosten nicht nur ein Problem für Mehrpersonenhaushalte sind: Zwischen 84 und 86 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten mehr Engagement beim Thema Energiewende von der Politik - unabhängig davon, ob ein, zwei, drei oder vier Personen und mehr im befragten Haushalt leben. Auch das Haushaltsnettoeinkommen spielt hierbei keine nennenswerte Rolle.