Energiewende

Umfrage: Energiesparen wird immer noch unterschätzt

Energiesparen ist bei den Verbrauchern nach eigener Einschätzung bereits weit verbreitet. Die noch vorhandenen Potenziale werden aber von vielen unterschätzt; die Bereitschaft, mehr zu tun, ist eher verhalten. Das sind die Ergebnisse einer Umfrage, die die Deutsche Energie-Agentur (dena) einen Tag vor Beginn des dena-Energieeffizienzkongresses in Berlin veröffentlicht hat. Die dena fordert deshalb von Politik und Wirtschaft neue Initiativen, um die immer noch großen Einsparpotenziale zu erschließen.

27.11.2013

Energiesparen wird immer noch unterschätzt, Foto: CO2-online
Energiesparen wird immer noch unterschätzt, Foto: CO2-online
"Wir müssen für funktionierende Energieeffizienzmärkte noch viele innovative und kreative Ideen und Instrumente entwickeln", sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. "Die Menschen haben das Gefühl, dass sie schon viel tun. Trotzdem liegen viele wirtschaftliche Potenziale brach. Wir brauchen Markttransparenz, stärkere Anreize von der Politik und bessere Angebote von der Wirtschaft. Das lohnt sich finanziell für alle, auch für die Volkswirtschaft. Deshalb ist es nicht nachvollziehbar, warum etwa die steuerliche Förderung für Energieeffizienz in Gebäuden in den Koalitionsverhandlungen unter Finanzierungsvorbehalt steht. Mit jedem Euro an Steuermitteln werden zwischen acht und zehn Euro private Investitionen angeregt, was sich auch in den öffentlichen Kassen positiv niederschlägt."

80 Prozent der Befragten geben an, beim Heizen sowie bei der Nutzung und beim Kauf elektrischer Geräte bereits auf den Energieverbrauch zu achten. Über 70 Prozent fahren nach eigener Einschätzung spritsparend, über 60 Prozent haben sich energieeffiziente Geräte angeschafft. Andererseits schätzt fast die Hälfte der Deutschen das Stromsparpotenzial im eigenen Haushalt auf weniger als 10 Prozent ein, dabei kann der Verbrauch mit sparsamen Geräten und richtiger Nutzung um rund 20 Prozent reduziert werden. Die Investitionsbereitschaft ist eher gering. 18 Prozent wollen in den kommenden zwei Jahren nichts für energiesparende Maßnahmen ausgeben, 28 Prozent sind unschlüssig, weitere 28 Prozent haben nicht mehr als 500 Euro einkalkuliert.

Bei der Frage, wie das Energiesparen vom Staat weiter angeregt werden kann, sind sich die Verbraucher einig: Die große Mehrheit bevorzugt wirtschaftliche Anreize gegenüber gesetzlichen Vorschriften. Mehr staatliches Engagement erwarten die Verbraucher vor allem bei der Förderung von Maßnahmen zur Heizungsmodernisierung und Wärmedämmung. Auch beim Kauf von energiesparenden Haushaltsgeräten hält eine Mehrheit stärkere Anreize seitens des Staates für sinnvoll.

"Wir müssen noch viel Überzeugungsarbeit leisten, damit die Verbraucher die Vorteile der Energieeffizienz in vollem Umfang erkennen und die Chancen nutzen", betonte Stephan Kohler. "Mit Zwang und Vorschriften kommen wir dabei nicht weit. Beratung, Transparenz und Innovation sind die Schlüssel zum Erfolg. Das sollte die Politik bei ihren Programmen zur Steigerung der Energieeffizienz immer im Auge behalten."
Quelle: UD / na
 
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