Klima-Risiko-Index 2015
Die Philippinen, Kambodscha und Indien waren 2013 am stärksten von Wetterextremen betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Globale Klima-Risiko-Index, den die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch beim Klimagipfel in Lima (Peru) vorgestellt hat.
04.12.2014
"Uns allen ist noch der verheerende Taifun Haiyan in Erinnerung, der im vergangenen Jahr kurz vor dem Klimagipfel in Warschau die Philippinen verwüstete und mehr als 6.000 Menschen das Leben kostete", sagte Sönke Kreft, einer der Autoren der Studie und Teamleiter für Internationale Klimapolitik bei Germanwatch. "Es war der stärkste Wirbelsturm, der seit Beginn der Messungen jemals auf Land getroffen ist. Vor einem Jahr, zu Beginn des UN-Klimagipfels in Warschau, kämpften viele Menschen dort um ihr Leben. Es gilt, den Klimawandel so zu begrenzen, dass nicht ständig neue Rekordkatastrophen zu erwarten sind." Ebenfalls 2013 wurde Indien vom zweitstärksten Zyklon in der Geschichte des Landes heimgesucht - auch er zog eine breite Schneise der Verwüstung.
Im Langfrist-Index, der die Jahre 1994 bis 2013 betrachtet, zeigt sich, dass Entwicklungsländer am meisten unter zunehmenden Wetterextremen wie Überschwemmungen, Stürmen oder Hitzewellen leiden. In diesem Index sind neun der obersten zehn Staaten Entwicklungsländer, an der Spitze liegen Honduras, Myanmar (Birma) und Haiti. Kreft: "Der Index zeigt, dass Lateinamerika und die Karibik - also die Gastgeberregion der aktuellen Weltklimakonferenz - besonders von heftigen Wetterereignissen betroffen sind. Wir erhoffen uns, dass die Ergebnisse des Index das Problembewusstsein für Klimaschutz und -anpassung in Lateinamerika weiter steigern. Der Klimagipfel in Lima kann das Handeln in diesen Ländern sowie die internationale Unterstützung dafür fördern."
Insgesamt starben weltweit zwischen 1994 und 2013 mehr als 530.000 Menschen als direkte Folge von mehr als 15.000 extremen Wetterereignissen. Die materiellen Verluste betrugen mehr als 2,2 Billionen US-Dollar in Kaufkraftparitäten.