Klimaschutz beiderseits des Atlantiks
Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich Klimaschutz und erneuerbarer Energien wurden bei einem Parlamentarischen Abend deutlich, den der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) und die Botschaft der USA in Berlin veranstalteten. Gemeinsamkeiten und Unterschiede spiegelten sich auch im Herangehen an die Themen Wasserstoff und Brennstoffzelle.
07.11.2014
Botschafter John Emerson verwies in seiner Begrüßung auf die "schon lange bestehenden Beziehungen zwischen dem US-Energieministerium und der EU und ihren Mitgliedsländern, auch Deutschland, in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit allgemein und bei der Energie besonders. Starke transatlantische wissenschaftliche Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur Entwicklung grüner Energie, die uns auf kurze, mittlere und lange Sicht allen nützen wird."
Enger Austausch zwischen Deutschland und USA
Von dieser Zusammenarbeit würde es auch abhängen, wie schnell wir Wasserstoffautos aus Massenproduktion auf den Straßen der USA oder Deutschlands sehen würden. Die ersten Markteinführungen von Wasserstoffautos in Serienfertigung kommen schneller, als es von Marktexperten eingeschätzt wurde. Der Schwerpunkt liegt dabei in Kalifornien: Bundesstaatliche Auflagen zum Absatz emissionsfreier Fahrzeuge sind hier das maßgebliche Argument. Für die globale Senkung der CO2-Emission im Straßenverkehr und für den zeitnahen Marktdurchbruch des Power-to-Gas-Verfahrens und der Wasserstoffmobilität ist der enge Austausch zwischen den USA und Deutschland daher von großer Bedeutung.
Energiewende im Verkehr
Deutlich wurde vor allem, dass die Energiewende im Verkehr ebenfalls auf geeignete staatliche Regulierungen angewiesen ist. Der DWV kam mit seinem Parlamentarischen Abend somit genau zum richtigen Zeitpunkt um gemeinsam mit Politik und Wirtschaft über die erforderlichen Anreizregulierungen zu diskutieren. Wasserstoff und Brennstoffzelle sind ein unabdingbarer Teil einer wirtschaftlich erfolgreichen Energiewende. Denn die Integration der Mobilität sorgt für mehr Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit im Stromsektor. Mit der Gewinnung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien (Power-to-Gas) und den technologischen Entwicklungen setzt Deutschland nach wie vor Akzente. Die USA, Südamerika, China und Japan sind an konkreten Projekten interessiert und haben erste Kooperationsverträge mit deutschen Herstellern unterzeichnet.
Power-to-Gas: großes Potenzial
Der DWV-Vorsitzende Werner Diwald resümierte den Abend mit den Worten: "Vor allem wurde deutlich, dass Deutschland mit Power-to-Gas und der Wasserstoffmobilität keinen Alleingang plant, sondern dass dieser Pfad global verfolgt wird. Deutschland und die EU müssen vielmehr wachsam sein, um diesen Technologietrend nicht zu verpassen. Power-to-Gas ist nämlich nicht nur der Schlüssel zum Erreichen der Emissionsminderungsziele im Verkehr und der Ausbauziele für die erneuerbaren Energien, sondern trägt ebenfalls dazu bei, unsere Rohstoffimportabhängigkeit konsequent zu mindern. Gleichzeitig bietet das Konzept ein riesiges Potenzial an Arbeitsplätzen im Maschinen- und Anlagenbau."