Land- und Forstwirtschaft heizen Klimawandel an
Die von vielen Bauern immer intensiver betriebene Land- und Forstwirtschaft hinterlässt gravierendere Klimaschäden als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) in ihren aktuellen Untersuchungen. Danach können Veränderungen in der Landnutzung von bestehenden landwirtschaftlichen Flächen wie auch im Waldmanagement das lokale Klima zu einem ähnlichen Ausmaß verändern wie der Umbruch von natürlicher Vegetation in Ackerland.
23.04.2014
"Klimamodelle, die die Auswirkungen des Landnutzungswandels ausklammern, ignorieren einen bedeutenden Faktor in der aktuellen Klimadiskussion und können daher keine umfassende Bewertung des durch den Menschen verursachten Einflusses auf das Klima vornehmen", unterstreicht Co-Studienautor Karlheinz Erb, der am Institut für Soziale Ökologie der AAU arbeitet und forscht.
Die Wissenschaftler fassten Satellitenbeobachtungen und Bodenmessungen von gemäßigten Regionen in Nordamerika und Eurasien zusammen, um die direkten klimatischen Auswirkungen von Landbedeckungsveränderungen und Landnutzungspraktiken auf die Energiebilanz von Ökosystemen zu untersuchen. Dabei kamen die Forscher in beiden Fällen zu dem Ergebnis: Wenn alle Abkühl- und Erwärmungseinflüsse berücksichtigt werden, kommt es zu einem Temperaturanstieg von rund 1,7 Grad Celsius.
Aus den Forschungsergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass die Intensivierung von Land- und Forstwirtschaft zur Deckung des steigenden Nahrungsmittel- und Ressourcenbedarfes direkte klimatische Folgen haben wird. Daher raten die Klagenfurter dazu, diese Faktoren bei der Analyse des Problems neben den direkten Treibhausgasemissionen mitzuberücksichtigen - vor allem wenn es um die Formulierung von politischen Möglichkeiten und Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels geht.