Studie zu CO2-Emissionshandel in China
Emissionshandelssysteme (ETS) werden von einer zunehmenden Anzahl von Ländern als marktbasiertes Politikinstrument genutzt, um Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) zu reduzieren und so den Klimawandel aufzuhalten. China, das Land mit dem höchsten Ausstoß von Treibhausgasen, führt gerade mehrere Pilotprojekte für Emissionshandelssysteme im Land durch und nutzt dafür die Erfahrungen anderer Länder mit ETS.
12.06.2014
Für das "Energy & Environment"-Journal untersuchten verschiedene Autoren des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI, des Instituts für Politik und Management an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking und weitere Autoren, wie sich der Emissionshandel in China entwickelt und wie das Land von den internationalen Erfahrungen anderer im Emissionshandel profitieren kann.
Obwohl die traditionelle Umweltökonomie ein starkes Fundament für die Prozesse und den Aufbau von Emissionshandelssystemen gelegt hat, stehen die vorhandenen Systeme in verschiedenen Ländern vor vielen neuen Herausforderungen und kritischen Fragen. Die Stabilität der Preissignale, die Interaktion des ETS mit anderen Politikinstrumenten zur Bekämpfung des Klimawandels oder die Belastung von Unternehmen im internationalen Wettbewerb sind nur einige Beispiele.
In zehn ausgewählten Beiträgen im Sonderband des "Energy & Environment"- Journals werden wichtige Aspekte im Zusammenhang mit diesen Herausforderungen, die vor allem in China, aber auch weltweit sehr groß sind, diskutiert. Themen sind unter anderem die erwarteten Auswirkungen der Treibhausgasemissionen in China, die Vermeidungspotenziale in Schlüsselsektoren der Industrie, die Regulierung der Pilot-Emissionshandelssysteme in China sowie die Abdeckung verschiedener Unternehmen aus Industrie und Energieversorgung, die Interaktion zwischen Emissionshandel und anderen Politikinstrumenten sowie die Investitionen in Kohlenstoff-Minderungstechniken.
Zudem werden die Erfahrungen mit dem Downstream-Handel für Kohlenstoff in Kalifornien und der EU, dem Upstream-Handel in Neuseeland sowie Erfahrungen aus dem Schwefeldioxid-Handel in China in die Diskussion der chinesischen Pilotsysteme einbezogen.
Dr. Wolfgang Eichhammer, Leiter des Competence Centers Energiepolitik und Energiemärkte am Fraunhofer ISI und Mitherausgeber der Sonderausgabe zusammen mit Prof. Ying Fan von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, bringt es auf den Punkt: "China hat wichtige Schritte in Richtung eines einheitlichen nationalen Kohlenstoff-Emissionshandelsmarkt durch die Einführung einer Reihe von Pilotprojekten in den verschiedenen Regionen gemacht. Dies wird dazu beitragen, das Interesse in anderen Ländern der Welt für diese marktbasierten Politikinstrumente zu wecken. Die in diesem Bereich bereits gemachten Erfahrungen in Europa und anderen Ländern können den Lernprozess für China deutlich verkürzen."
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