Zwischen Sahara-Kollaps und KlimaTeller in der Mensa
Zum zweiten Mal verleiht die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung den mit 10.000 Euro dotierten Werner-von-Melle-Preis. Der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Ekkehard Nümann, überreicht die Auszeichnung im Rahmen einer Festveranstaltung im Albert-Schäfer-Saal der Handelskammer Hamburg an Dr. Sebastian Bathiany (32), Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Die Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft und Forschung, Dr. Dorothee Stapelfeldt, nimmt an der Preisverleihung teil.
28.08.2014
In diesem Jahr zum Thema Klimaforschung ausgeschrieben, will die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung mit dem Preis Hamburger Nachwuchswissenschaftler fördern und hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auszeichnen, die eine besondere gesellschaftliche Relevanz besitzen. Außerdem möchte sie an ihren ersten Präsidenten Werner von Melle erinnern, der sich als Senator und Erster Bürgermeister um die Gründung der Hamburgischen Universität ganz besonders verdient gemacht hat.
In seiner Dissertation rekonstruiert Bathiany die Ursachen und Bedingungen von abrupten Klimaänderungen am Beispiel der Sahara vor 5.000 Jahren. Der Verfasser hat ein neues Verfahren entwickelt, das nicht nur eine Interpretation für den Klimakollaps der Sahara liefert, sondern das auch geeignet ist, empfindliche Regionen des Klimasystems in Modellen zu identifizieren. „Hamburg braucht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Dr. Sebastian Bathiany, die allgemeinverständlich erklären können, was sie tun, und die den Dialog mit der Öffentlichkeit suchen“, so Dr. Dorothee Stapelfeldt, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft und Forschung. „Und wir brauchen die tatkräftige Unterstützung von Stiftungen wie der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, die sich für das Ansehen der Wissenschaft in unserer Stadt engagieren.“
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hat sich Bathiany als Initiator und Gründer des „KlimaTellers“ hervorgetan. Ihm und seinen Mitstreitern ist es gelungen, dass in allen Mensen des Studierendenwerks Hamburg und in zahlreichen Kantinen Hamburger Unternehmen einmal in der Woche alle Hauptgerichte und warme Speisen durch klimafreundlichere ersetzt werden. Auf diese Weise lässt sich der Ausstoß von Treibhausgasen um mehr als 30% verringern. Für Bathiany „hat der persönliche Einsatz für klimafreundlicheres Verhalten keinen geringeren Stellenwert als der Fortschritt in Wissenschaft und Forschung“.