Klimawandel: Zeit zu handeln
Das Ziel der Pariser Klimakonferenz (COP 21) ist hoch gesteckt: Erstmalig wird ein modernes, gerechtes und zeitgemäßes Abkommen verhandelt, das alle Staaten zu Klimaschutzaktivitäten verpflichten soll. Die Ergebnisse der Klimaforschung machen ein solches Abkommen dringender denn je. Die globale Erwärmung hat an Geschwindigkeit zugenommen, und Treiber ist vor allem der Mensch. Das Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert daher weltweit Klimaforschungsprojekte und legt dabei großen Wert auf Kooperation mit den Entscheidern und Betroffenen vor Ort. Die aktuelle Ausgabe von Perspektive Erde „Klimawandel: Zeit zu handeln“ präsentiert ausgewählte Projekte.
02.12.2015
Der 21. Klimagipfel in Paris soll einen Wendepunkt im Kampf gegen den Klimawandel markieren. Neben dem Klimaschutz werden auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, Finanzierung zum Technologietransfer und Kapazitätsaufbau verhandelt. Hintergrund sind vor allem die Erkenntnisse des letzten Berichts des Weltklimarats IPCC, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen durch Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum weiter angestiegen sind. Die Forschungsergebnisse zeigen aber auch, dass es mit sehr ambitioniertem Klimaschutz möglich ist, die globale Erwärmung auf weniger als 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Klimaforschung des Bundesforschungsministeriums
Damit diese Ziele erreicht werden, spielt die Klimaforschung eine entscheidende Rolle – nicht nur für Deutschland, sondern insbesondere für Schwellen- und Entwicklungsländer, die verstärkt vom Klimawandel betroffen sind. Aus diesem Grund fördert das BMBF Klimaforschung dort, wo konkrete Entscheidungen zum Umgang mit dem Klimawandel getroffen werden. Das Ziel dabei ist, zentrale Wissenslücken zu schließen und Lösungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume im Umgang mit dem Klimawandel aufzuzeigen. Die aktuelle Ausgabe von Perspektive Erde „Klimawandel: Zeit zu handeln“ stellt folgende BMBF-geförderte Klimaforschungsprojekte vor:
Forschen mit – statt in Afrika: Mit regionalen Kompetenzzentren für Klimawandel und nachhaltigem Landmanagement im südlichen und westlichen Afrika werden wissenschaftliche Strukturen in Regionen aufgebaut, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sind.
Klimaforschung über den Wipfeln des Amazonas: Der Amazonas-Regenwald ist eines der sensibelsten Ökosysteme der Erde und spielt zugleich eine wichtige Rolle in der Stabilisierung des weltweiten Klimas. Um die Bedeutung des Waldes besser zu verstehen, wurde im Amazonas-Regenwald der höchste Klima-Messturm (ATTO) der Welt gebaut.
Städte der Zukunft: Schnell wachsende Städte in Schwellen- und Entwicklungsländern benötigen gleichermaßen schnelle Planungsstrukturen. Die Fördermaßnahme Rapid Planning entwickelt Instrumente, um in kurzer Zeit Handlungsoptionen für eine verbesserte Stadtplanung anbieten zu können.
Sichere Zukunft für Deutschlands Küsten: Wie können die Küsten der Nord- und Ostsee in Zukunft nachhaltig genutzt werden, wenn der Meeresspiegel steigt sowie Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten zunehmen? Um effektivere Küstenschutzmaßnahmen länderübergreifend zu entwickeln, analysiert das Projekt COMTESS die Auswirkungen des Klimawandels anhand von unterschiedlichen Szenarien.
Energiewende im großen Maßstab: Mit den „Kopernikus-Projekten“ hat das BMBF seine größte Forschungsinitiative zur Energiewende gestartet. Unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Aspekte werden neue Energiesysteme und -konzepte entwickelt, um sie im großtechnischen Maßstab anwenden zu können.