Klimawandel

Nobelpreisträger rufen zum Klimaschutz auf

72 Nobelpreisträger warnen eindringlich vor den Folgen des Klimawandels. Sie unterstützen einen Aufruf, den die französischen Physiknobelpreisträger Serge Haroche und Claude Cohen-Tannoudji zusammen mit Hans Joachim Schellnhuber, dem Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), dem französischen Präsidenten, François Hollande, im Pariser Élysée-Palast übergeben haben.

08.12.2015

Nobelpreisträger rufen zum Klimaschutz auf

Die „Mainauer Deklaration 2015 zum Klimawandel“ besagt, „dass die Nationen der Welt die Chance der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 nutzen und entschlossen handeln müssen, um die künftigen Emissionen weltweit zu begrenzen.“ Der Aufruf wurde erstmals am Freitag, den 3. Juli 2015, im Rahmen der 65. Lindauer Nobelpreisträgertagung auf der Insel Mainau im Bodensee veröffentlicht. Seitdem traten 36 weitere Nobelpreisträger der Gruppe von Unterstützern bei.

„Wenn wir dem Klimawandel nicht entgegensteuern, so wird die Erde schließlich nicht mehr in der Lage sein, den Bedürfnissen der Menschheit gerecht zu werden und unsere ständig zunehmende Nachfrage nach Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Und dies wird zu einer umfassenden menschlichen Tragödie führen“, lautet es in der Deklaration. Sie besagt außerdem, dass, obwohl mehr Daten analysiert werden müssten und es noch weiterer Forschung bedürfe, der Fünfte Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) noch immer die verlässlichste wissenschaftliche Einschätzung zum von Menschen verursachten Klimawandel sei und deswegen die Grundlage bilde, auf der die politischen Entscheidungsträger Maßnahmen gegen diese globale Bedrohung diskutieren müssten.

Die Initiatoren betonen, dass sie zwar keine Experten in der Klimaforschung seien, als Wissenschaftler jedoch allesamt ein tiefes Grundvertrauen in den wissenschaftlichen Prozess haben. Die Unterzeichner der Erklärung sind mit Ausnahme des indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarthi, der 2014 den Friedensnobelpreis erhielt, mit einem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, Physik oder Chemie ausgezeichnet worden.

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„Einige der klügsten Köpfe unseres Planeten, die Nobelpreisträger, stellen klar, was sie als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit erachten: den Klimawandel,“ sagt Schellnhuber. Er initiierte vor wenigen Jahren eine Reihe von Symposien mit dem Titel „A Noble Cause“, um die Aufmerksamkeit der Nobelpreisträger auf Themen der globalen Nachhaltigkeit zu lenken. Zwei der Teilnehmer des Symposiums im April 2015 in Hongkong entwickelten die Idee eines Klimaschutz-Appells von Nobelpreisträgern, den sie auf der Lindauer Tagung mit Unterstützung zahlreicher ihrer Kollegen realisierten.

Der Begriff Mainauer Deklaration ist zur Bezeichnung für soziopolitische Appelle von Nobelpreisträgern geworden, die an den Lindauer Nobelpreisträgertagungen teilnahmen, den jährlichen Zusammenkünften mit jungen Wissenschaftlern in Lindau am Bodensee. Der Name bringt zum Ausdruck, dass diese Erklärungen auf der nahen Bodenseeinsel Mainau, dem traditionellen Veranstaltungsort für den letzten Tag der einwöchigen Tagung, veröffentlicht wurden.

Die erste Mainauer Deklaration war ein Appell gegen den Einsatz von Atomwaffen. Die von den deutschen Nuklearforschern Otto Hahn und Max Born ins Leben gerufene und verfasste Erklärung kursierte auf der 5. Lindauer Nobelpreisträgertagung (11.-15. Juli 1955) und wurde am 15. Juli 1955 auf der Insel Mainau veröffentlicht. Die Erklärung wurde anfangs von 18 Nobelpreisträgern unterzeichnet. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Unterstützer auf 52 Nobelpreisträger.

Quelle: UD/fo
 

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