Obamas letztes Klimagefecht
Je näher die Pariser Klimakonferenz rückt, desto deutlicher wird, dass die größten Treibhausgas-Emittenten im Dezember ein verbindliches Abkommen zum Schutz der Erdatmosphäre abschließen wollen. Jetzt prescht US-Präsident Obama vor. Der Erfolg ist angesichts der Blockade in den US-Parlamenten mehr als zweifelhaft, aber symbolisch wichtig.
05.08.2015
Zum Klimaschutzplan für die Stromerzeugung der USA, dessen endgültige Fassung US-Präsident Obama heute vorstellen will, erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke: "Es ist ein wichtiges Signal für den internationalen Klimaschutz, dass die USA ihren Ausstoß von Treibhausgasen senken wollen. Wird der Klimaschutzplan umgesetzt, wird es künftig sehr eng für Kohlekraftwerke in den USA - damit stimmt Obama auf das Ende des globalen Kohlezeitalters ein." Obamas Klimaschutzplan sieht vor, dass der Ausstoß von CO2 bei der Stromerzeugung bis zum Jahr 2030 um 32 Prozent sinken soll, verglichen mit dem Jahr 2005.
"Damit die UN-Klimakonferenz in Paris ein Erfolg wird, muss auch die Bundesregierung konkrete Maßnahmen festlegen. Wir müssen endlich ernsthaft über den deutschen Kohleausstieg sprechen. Er ist unumstößlich, wenn Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen will und international auf dem Klimaparkett glaubwürdig bleiben möchte", so Tschimpke weiter.
Und wo stehen die Politiker? Die EU versteht sich als Vorreiterin. China und die USA sind zu substanziellen Zusagen bereit. US-Präsident Obama kündigt nun sogar an, die heimischen Kohleverstromer stärker an die Kandare nehmen zu wollen. Für die Klimakonferenz sind die Ankündigungen ein wichtiges Signal: Die größte Volkswirtschaft der Welt macht Ernst mit dem Klimaschutz und forciert den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Welt braucht aber nicht nur ein neues, sie braucht ein gutes Klima-Abkommen, das dazu geeignet ist, den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen. Die bisher in Aussicht gestellten Beiträge zur Minderung des Treibhausgas-Ausstoßes reichen nicht aus. Alle Emittenten müssen nachlegen.
Die Pläne der US-Amerikaner zum Klimaschutz seien aber noch ausbaufähig. "Auch wenn die Richtung stimmt, gibt es noch viel Luft nach oben. Das Basisjahr 2005 wurde so gewählt, dass schon heute mehr als ein Drittel des selbstgesteckten Ziels zur CO2-Reduktion erreicht sind. Neben dem Stromsektor müssten in den USA auch der Verkehrs- und Gebäudesektor deutlich größere Beiträge zum Klimaschutz leisten", so der NABU-Präsident.