Klimawandel

Der Trockenheit trotzen

Die derzeit in Äthiopien herrschende Trockenperiode wird von der internationalen Gemeinschaft als schlimmste Dürre seit Jahrzehnten bezeichnet. Hervorgerufen wird sie durch das Klimaphänomen El Niño, das etwa alle sieben Jahre auftritt. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt äthiopische Bauern und Hirten dabei, trotz Dürreperioden Nahrung und Einkommen zu sichern.

18.03.2016

Der Trockenheit trotzen

Das Klimaphänomen El Niño beeinflusst durch eine Veränderung der Meeresströmungen im Pazifik rund um den Äquator das Klima in vielen Teilen der Erde. Die Folgen sind extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen. In Äthiopien ist die Regenzeit schwächer ausgefallen als sonst. Rund 17 Prozent der äthiopischen Bevölkerung sind in diesem Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, mehr als doppelt so viele wie im letzten Jahr. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die Bevölkerung in mehreren Regionen Äthiopiens dabei, Dürreperioden besser zu überstehen.

Unterstützung zeigt Erfolge

In sechs von neun Bundesstaaten fördert die GIZ zusammen mit der äthiopischen Regierung die nachhaltige Landbewirtschaftung im Hochland Äthiopiens. Sie bildet Trainer aus, die die Bauern anleiten, großflächig Terrassen anzulegen und die Vegetation der Steilhänge vor Überweidung zu schützen. Inzwischen kann Regenwasser wieder langsam in die trockenen Böden einsickern. Zusätzlich werden Rückhaltebecken aus Lehm für Regenwasser an den Hängen gebaut, die die Wasserverfügbarkeit im Jahresverlauf erhöhen. Sogar Jahrzehnte lang versiegte Quellen wurden durch die Hilfe wieder zum Sprudeln gebracht.

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Die Bauern werden auch darin geschult, über kilometerlange Kanäle aus Lehm und Steinen das Wasser auf ihre Felder zu leiten und wassersparende Techniken für die Bewässerung anzuwenden, z.B. verdunstungsarme Tröpfchenbewässerung, bei der Wasser aus Schläuchen langsam in die Erde gelangt. So können die Bauern bessere Ernten erzielen: Ihre Erträge erhöhten sich im Verlauf der letzten fünf Jahre um bis zu 85 Prozent. Das hilft den Kleinbauern bei der Versorgung ihrer Familien, überschüssige Produkte sichern außerdem die Ernährung anderer Menschen. Das von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit unterstützte Projekt hat bisher rund eine Million Menschen erreicht.

Nachhaltig Anbaubedingungen verbessern

Auch in der Tieflandregion Afar im Osten Äthiopiens berät die GIZ die Bevölkerung dabei, Maßnahmen gegen die Trockenheit zu ergreifen. Traditionell ziehen die halbnomadisch lebenden Afar mit ihren Tieren dorthin, wo genügend Futter und Wasser vorhanden ist. Verbesserte Anbaubedingungen werden etwa durch Flussschwellen erzeugt. Sie verlangsamen den Wasserfluss der sporadisch auftretenden Fluten. Dadurch sickert erheblich mehr Wasser in den Boden ein, und der Grundwasserspiegel steigt. Außerdem lagert sich fruchtbarer Boden aus dem Hochland ab. Durch den Anstieg des Grundwassers wurde die Trinkwasserversorgung von 30.000 Menschen in einem Distrikt gesichert.

Quelle: UD/pm
 

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