Klimawandel

USA: CO2-Emissionen steigen mit Reichtum stark an

In den USA sind die CO2-Emissionen in jenen Bundesstaaten höher, in denen sich das Einkommen eher auf die reichsten Einwohner konzentriert. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Boston College. Die beiden Soziologen Andrew Jorgenson und Juliet Schor haben erstmals den Zusammenhang zwischen Einkommensunterschieden und den Emissionen für die US-Bundesstaaten erforscht.

12.04.2017

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Die in "Ecological Economics" veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die CO2-Emissionen zwischen 1997 und 2012 in einem positiven Zusammenhang mit dem Anteil an Einkommen der Top-10-Prozent der Bevölkerung eines Bundesstaates stehen. An erster Stelle steht hier Texas mit einem Anstieg von 812.325 auf 934.174 Tonnen, gefolgt von Kalifornien mit einer Erhöhung von 437.035 auf 502.590 Tonnen. An zehnter Stelle rangiert Michigan mit einem Anstieg von 184.835 auf 212.560 Tonnen.

In den USA sehen die Bundesstaaten den Umweltschutz immer mehr als ihre eigene Angelegenheit. Laut Jorgenson führt die Unsicherheit auf staatlicher Ebene dazu, dass Staaten wie Kalifornien nicht von ihrer Haltung abweichen, auch wenn die neue staatliche Agenda eine völlige Kehrtwende bedeuten sollte. Die Beurteilung des politischen und wirtschaftlichen Einflusses des Reichtums auf die Gesellschaft zeigt, dass Einkommenskonzentration zu geballter politischer Macht und damit zur Deregulierung bei CO2-Emissionen führt.

Gini-Koeffizient als Werkzeug

Die Forscher testeten den Einfluss mittels des Gini-Koeffizienten. Dieses analytische Verfahren macht Ungleichheit allgemein sichtbar, zeigt aber nicht, wo sie auftritt. Daher konzentrierten sich die Forscher auf die oberen zehn Prozent der Bevölkerung eines Bundesstaates. Dabei wurde sichtbar, dass es um die Einkommenskonzentration am oberen Ende der Verteilung geht. Zusätzlich zum Einkommen wurden zusätzliche Faktoren, wie die Bevölkerungsgröße, das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt, die Urbanisierung, die Produktion fossiler Brennstoffe oder das Ausmaß der Umweltschutzmaßnahmen berücksichtigt. Dafür wurde eine ganze Reihe verschiedener Datenquellen wie Statistiken der U.S. Environmental Protection Agency bis hin zur World Wealth and Income Database ausgewertet.

Jorgenson zufolge liefern die Ergebnisse nicht nur mehr Wissen über die Faktoren, die zu Veränderungen des Klimas führen, sondern machen auch die schädlichen Folgen des Einkommensgefälles sichtbar. Dies führe zu schlechten Ergebnissen in Bereichen wie der Gesundheit. Zudem hätte eine Angleichung der Einkommensverteilung in den USA soziale und umweltbezogene Vorteile. Dazu komme noch, dass weltweit positive Auswirkungen zu erwarten seien, da die USA zu einem der größten Verursacher des Klimawandels gehörten.

Quelle: UD/pte
 

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