Energieeffizientes, alpines Bauen soll international wegweisend werden
Herausfordernde Höhenlagen, starke Wetterextreme und eine vom Tourismus geprägte Wirtschaft erfordern zukunftsfähige Lösungen für alpines Bauen. Hierbei gilt es regionale Baumaterialien und Bautechniken den Anforderungen durch Energieverbrauch, Klimaschutz und Nachhaltigkeit anzupassen. Die EU-Alpenstrategie (EUSALP) hat sich zum Ziel gesetzt, die Alpen zu einer Vorzeigeregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu entwickeln.
20.10.2017
Das von Bayern Innovativ ausgerichtete Kooperationsforum „Nachhaltiges und energieeffizientes Bauen im Alpenraum” unter der Schirmherrschaft von Staatssekretär Franz Josef Pschierer greift dieses Thema jetzt auf und bietet Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Chance, von den Ergebnissen des EUSALP-Strategie-Prozesses zu profitieren.
Die aktuellen Zielsetzungen in der Klima-, Energie- und Ökoeffizienz aber auch neue Technologien oder der wachsende Wettbewerb in der Bauindustrie definieren die aktuellen Innovationsherausforderungen. Die europäische Alpenraumstrategie hat es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, den Alpenraum zu einer Vorzeigeregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien weiter zu entwickeln. Schwerpunktthemen der Bayerischen Aktivitäten sind in 2017 unter anderem Lebenszyklusanalysen und die energetische Optimierung von Wohngebäuden und damit die Frage nach Bauweisen- und Materialien, nach Standards und haustechnischen Ausstattungen, die geeignet sind bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen.
Staatssekretär Franz Josef Pschierer: „Energiewende ist ohne Wärmewende nicht denkbar. Der Großteil unseres Gebäudebestands gilt heute unter Energiegesichtspunkten als modernisierungsbedürftig. Fast 40 Prozent der Energie wird im Gebäudebereich verbraucht.“ Gerade das Bauen im alpinen Bereich stehe dabei vor enormen Herausforderungen auf dem Weg hin zu einem klimaneutralen Gebäudebestand, so Pschierer weiter. „Das Kooperationsforum „Nachhaltiges und energieeffizientes Bauen im Alpenraum” kann hier wertvolle Unterstützung leisten.“
Bayerisches Ziel: Vorreiter im klimaoptimierten Bauen
„Gerade kleine und mittelständische Unternehmen in Bayern haben bei der intelligenten Weiterentwicklung alpiner Bausubstanz hier ein großes Potenzial sich als Spezialisten klimaoptimierten Bauens auch international zu positionieren,“ so Eva Halsch, Projektleiterin des Kooperationsforums. Die Veranstaltung richtet sich an Teilnehmer aus dem gesamten Alpenraum und bietet eine Möglichkeit zu grenzübergreifendem und interdisziplinärem Erfahrungs- und Wissensaustausch. Neben aktuellen Informationen zu verschiedenen Aspekten des alpinen Bauens steht vor Ort die Anbahnung von Kontakten für Geschäfts- oder Forschungskooperationen im Fokus. Zu den Themen des Forums zählen neben dem Planen, Bauen und Betreiben nachhaltiger Gebäude, innovative Technologien aus den Themenfeldern Digitalisierung, Baustoffe oder Baurecycling sowie die Besonderheiten der regionalen Baukultur des Alpenraums aus geografischer, ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Sicht. Hochkarätige Experten des Lehrstuhls für Bauphysik der TU München, der KlimaHaus Agentur Bozen, des Forschungs- und Innovationstzwerkes Alpines Bauen aus Salzburg, der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen oder der ETH Zürich konnten für das Innovationsforum gewonnen werden.
Förderprogramme für nachhaltige Regionalentwicklung
Ein weiterer Aspekt des Forums befasst sich mit den Förderprogrammen für energieeffizientes, nachhaltiges Bauen. „Die Bayerische Forschungsallianz BayFOR unterstützt Konsortien mit mindestens einem bayerischen Partner, die Fördergelder für transnationale Projekte akquirieren möchten, um nachhaltige Lösungen und eine nachhaltige Regionalentwicklung voranzutreiben“, so Dr. Thomas Ammerl, Fachbereichsleiter Umwelt, Energie & Bioökonomie bei der Bayerischen Forschungsallianz. “Speziell für Fragestellungen zu den Themen Energieeffizienz in Gebäuden, erneuerbare Energien oder innovative Baumaterialien gibt es hier attraktive Fördermöglichkeiten“, so Ammerl weiter. Ein Workshop zur Antragsverfassung von europäischen Programmen der BayFOR wird Einblicke vermitteln, wie bei Förderprogrammen die eigenen Chancen auf Förderung gesteigert werden kann.