Ökologischer Fußabdruck von Straftaten sinkt
Nicht nur die Unternehmen und Haushalte werden stetig nachhaltiger, auch die kriminellen Handlungen können sich diesem Trend - wohl meist unbeabsichtigt - nicht entziehen, wie eine Studie der University of Surrey für den Zeitraum 1995 bis 2015 zeigt. Demnach ist der ökologische Fußabdruck einer kriminellen Tat in den vergangenen 20 Jahren um 48 Prozent zurückgegangen.
12.04.2017
Der CO2-Fußabdruck der Beschaffungs- und Gewaltkriminalität lag im Jahr 1995 bei sieben Millionen Tonnen CO2 und fiel 20 Jahre später auf unter drei Millionen Tonnen CO2, was einen Rückgang um 62 Prozent bedeutet. Die CO2-Emissionen reduzierten sich damit stärker als die Kriminalitätsrate, die um rund 30 Prozent zurückging.
Einbruch belastet die Umwelt am stärksten und hat einen Anteil von 30 Prozent am gesamten kriminellen ökologischen Fußabdruck. Neben der hohen Anzahl von Einbruchsdelikten belastet diese Form der Kriminalität die Umwelt auch dahingehend, dass die zerstörten und gestohlenen Waren wieder ersetzt werden müssen. Auch das Strafjustizsystem (Polizei, Gefängnis, Gerichte) hat einen großen Anteil am gesamten ökologischen Fußabdruck (21 Prozent).
Daten wichtig für Prävention
Laut Studienleiter Helen Skudder zeigt die Studie die sozialen und ökologischen Kosten der Kriminalität. Die Ergebnisse sollen künftig auch für die Kriminalitätsprävention eingesetzt werden. Alle öffentlichen Körperschaften, Organisationen und Unternehmen sind dazu angehalten, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Daher sollten auch die Maßnahmen zur Prävention vorrangig in diesen Bereichen ansetzen, wo das Potenzial eines Rückganges des ökologischen Fußabdruckes am höchsten ist, unterstreicht Skudder.