20 Prozent weniger Mais durch Klimawandel
„Bei gleichbleibenden Saatgutsorten und Saatterminen könnte die Maisproduktion europaweit um 20 Prozent schrumpfen, während die von Getreide um durchschnittlich vier Prozent steigen würde.“ Zu diesem Ergebnis kommen Forscher Marco Moriondo und sein Team vom Istituto di Biometeorologia und des Dipartimento di Scienze delle Produzioni Agroalimentari e dell'Ambiente der Università di Firenze. Sie haben die längerfristigen Folgen des Klimawandels auf die Produkion von Mais und Getreide untersucht.
22.11.2018
Analysiert wurden die Effekte der Erderwärmung auf die Erträge von Mais und Getreide, die in Europa bis zum Jahr 2050 eintreten könnten. Dabei wurden zehn unterschiedliche Anbaumethoden und die nach verschiedenen Regionen aufgegliederten Risiken untersucht. Hierzu haben die Wissenschaftler das Datenmaterial des Sonderberichts „Global Warming of 1,5 Grad Celsius - The Intergovernmental Panel on Climate Change“ berücksichtigt.
Auf die Situation in Italien bezogen, müsste beim Mais mit Produktionseinbußen von 15 Prozent gerechnet werden, während beim Getreide eine Ertragserhöhung in der gleichen Größenordnung zu erwarten sei. „Diese Differenz erklärt sich mit den unterschiedlichen Anbauzyklen“, erläutert Moriondo. Während beim Getreide eine auf die kältere und damit weniger problematische Jahreszeit verteilte Wachstumsperiode zum Tragen komme, wirke sich beim Mais die von Hitze und Wassermangel geprägte Sommerzeit negativ auf die Erträge aus.
Die in der Studie enthaltenen Erkenntnisse liefern den Forschern zufolge Hinweise zur Entwicklung neuer Anbaumethoden und genetischer Sortenverbesserung. Die Untersuchung ist Bestandteil des EU-Projektes „Modeling European Agriculture with Climat Change for Food Security“. Einzelheiten wurden in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ publiziert.