Klimaziel in weiter Ferne
Union und SPD wollen das nur noch schwer erreichbare Klimaziel 2020 offiziell aufgeben. Stattdessen wolle man mit einem Maßnahmenpaket dafür sorgen, die Lücke so weit wie möglich zu schließen. Unsere aktuelle Grafik von Statista zeigt, dass die Treibhausgas-Emissionen hierzulande seit einigen Jahren stagnieren.
10.01.2018
Die Sondierungen von CDU und SPD laufen und das erste Thema, bei dem es bei einer Einigung zu Abstrichen kommen würde, ist die Klimapolitik. Die Mitglieder der zuständigen Arbeitsgruppe seien sich einig, dass das Klimaziel für 2020 nicht zu erreichen ist. Die angestrebten 751 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent sollen daher offiziell als Ziel aufgegeben werden. Stattdessen wolle man mit einem Maßnahmenpaket dafür sorgen, die Lücke so weit wie möglich zu schließen.
Wie die Grafik von Statista zeigt, stagnieren die Treibhausgas-Emissionen hierzulande seit einigen Jahren. Zwar konnten sie seit 1999 gesenkt werden, von der Erreichung des Ziels 2020 sind sie aber weit entfernt, wie aus Daten des Umweltbundesamtes hervorgeht.
„Es wäre eine verheerende Entscheidung, wenn eine neue Große Koalition als Erstes vereinbart, das deutsche Klimaziel für 2020 zu widerrufen. Frau Merkel und Herr Schulz haben im Wahlkampf das Einhalten des 2020-Ziels versprochen, das müssen sie jetzt einlösen“, sagt dazu der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger. „Die künftige Regierung muss bis 2020 die dreckigsten Kohlekraftwerke stilllegen, um den klimapolitischen Gesichtsverlust zu vermeiden. Und eine Kohle-Kommission muss den klaren politischen Auftrag zum klimagerechten Ausstieg aus dem dreckigsten aller Brennstoffe erhalten. Klimapolitik braucht jetzt Mut, das erwarten wir von der neuen Regierung.“