Regierung verpasst Klimaziele
Die Bundesregierung hat jüngst kommuniziert, dass sie ihre gesteckten Klimaziele nicht erreichen wird. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind die durch den Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen (THG) Ursache für den voranschreitenden Klimawandel. Die vergangenen drei Jahre waren global die bisher wärmsten überhaupt seit Aufzeichnung. Die prognostizierten Klimafolgen haben ökologische, soziale und ökonomische Auswirkungen, die alle betreffen. Es muss dringend gehandelt werden.
28.06.2018
Das ZNU - Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke (Wirtschaftsfakultät), mit seinen über 70 Netzwerkpartnern übernimmt Verantwortung. Dazu formulieren die ZNU Leiter Dr. Axel Kölle und Dr. Christian Geßner: „Wir müssen gemeinsam und sofort tätig werden, um der Erderwärmung entgegen zu treten. Mit der Initiative ‚ZNU goes Zero‘ verpflichten sich unsere Partner, schrittweise sämtliche THG-Emissionen, die an den Unternehmensstandorten anfallen, bis 2022 und darüber hinaus auf Netto-Null zu stellen.“
Um „Netto-Null“ zu erreichen, setzt das ZNU als „Qualitätssicherer“ und Impulsgeber auf ein schrittweises Vorgehen. Nachdem eine fundierte Status-Quo-Erfassung stattgefunden hat, bei der Klimabilanzen nach anerkannten Verfahren wie z.B. das greenhouse gas protocol als Basis dienen, sind die nächsten Schritte das Vermeiden und Vermindern von THG-Emissionen. Dies lässt sich beispielsweise durch Wärme-Rückgewinnungsanlagen, Einsatz moderner Beleuchtungsmittel wie LED, Vermeiden von Leckagen bei Kühlmitteln; Nutzung von Erdwärme bis hin zu Dienstwagenregelungen realisieren. Danach sollte die Nutzung von „gutem Grünstrom“ erfolgen. Bei der Auswahl sind die Sicherstellung des Neubaus von Anlagen, die Herkunft des Grünstroms und die Erneuerbare-Energien-Projekte, die unterstützt werden, zu berücksichtigen. Im letzten Schritt werden unvermeidliche THG-Emissionen mittels Klimakompensationen auch andernorts ausgeglichen.
Beim Thema Kompensation setzt das ZNU auf die Kombination von „Bäumen & Bildung“, d.h. das neben der Sensibilisierung und Ausbildung junger Menschen konkret Bäume zur Aufnahme und langfristigen Bindung der CO2-Emissionen aus der Atmosphäre gepflanzt werden. Hier ist Plant-for-the-Planet erster Ansprechpartner, weitere werden momentan identifiziert.
„Wir sind begeistert, dass bereits die ersten Unternehmen aus dem Netzwerk, wie z. B. die Bitburger Braugruppe, Ritter Sport, Develey, Kuchenmeister, der Gemüsering und die Spedition Große-Vehne Vorreiter des Projektes sind. Wir schaffen es mit dem Mittelstand, die wichtigen und richtigen Schritte einzuleiten“, bilanzieren Geßner und Kölle.