Endspurt im KlimaHelden-Contest von „ista macht Schule“
Unter dem Motto „Fridays for Future“ gehen Schülerinnen und Schüler weltweit auf die Straßen und demonstrieren für den Klimaschutz. Es gibt jedoch noch andere Möglichkeiten, sich als junger Mensch aktiv für das Klima zu engagieren. Das zeigt der „KlimaHelden-Contest“ von ista. Viele Projektideen wurden eingereicht, nun können Interessierte diese bis zum 6. Mai 2019 finanziell unterstützen.
03.04.2019
Die Mehrheit der Bundesbürger findet, dass Klimaschutz in der Schule thematisiert werden sollte. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Essener Energiedienstleisters ista. 87 Prozent sehen demnach das Thema Klimaschutz auf jeden Fall in der Schule, 57 Prozent finden, es gehöre sogar auf den Stundenplan. Zu den Umfrageergebnissen äußerte sich auch Thomas Zinnöcker, CEO von ista: „Der Klimaschutz liegt den Schülerinnen und Schülern am Herzen. Die Schule ist der ideale Ort, an dem Lehrer, Eltern und Schüler über konkrete Klimaschutzmaßnahmen diskutieren können. Deshalb haben wir als Unternehmen auch ein eigenes Schulprojekt gestartet und werben gemeinsam mit unseren Partnern dafür, passende Unterrichtsformate und schulische Klimaschutzprojekte in die Praxis umzusetzen.“
Finanzierungsphase gestartet
Genau dort setzt der „KlimaHelden-Contest“ an. Zusammen mit den gemeinnützigen Vereinen „BildungsCent e.V.“ und „Die Multivision e.V.“ sowie der Crowdfunding Plattform „Startnext“ will ista mit dem Bildungsprojekt „ista macht Schule“ junge Menschen für den Klimaschutz begeistern und sie bei der Umsetzung nachhaltiger Projekte unterstützen. Bis Ende Januar 2019 konnten Schülerinnen und Schüler in den vier Handlungsfeldern Energie, Konsum und Ernährung, Abfall/Ressourcen sowie Verkehr/Mobilität ihre Ideen einreichen. Rund 20 Projekte wurden dabei angemeldet. Nun läuft seit dem 1. April 2019 die Finanzierungsphase. Das heißt: Interessierte Geldgeber können die Projekte noch bis zum 6. Mai 2019 finanziell unterstützen. „Es gewinnen die drei Projekte, die nach Ablauf der Finanzierungsphase ihr Fundingziel erreicht haben und die meisten Unterstützer begeistern konnten“, erklären die Initiatoren. Je nach Platzierung erhalten die Gewinner zusätzlich eine Prämie von 1.000 bis 3.000 Euro.
Ein Lerngarten in Holsterhausen
Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Essen Holsterhausen zieht es für ihre Projektidee nach draußen. Sie wollen ihren Schulgarten in einen Lerngarten umwandeln. Das Ziel: Mithilfe der Einnahmen aus dem Wettbewerb wollen sie ein Gewächshaus, einen Teich und Sitzmöglichkeiten errichten. Der Teich soll als Wohnraum für Mikroorganismen dienen, die die Gesamtschülerinnen und -schüler im Biologieunterricht dann mikroskopisch untersuchen können. Im Gewächshaus planen sie, im Rahmen des Hauswirtschaftsunterrichts Gemüse anzubauen. Dort könnten sich die Jugendlichen außerdem im Physikunterricht mit der digitaltechnischen Steuerung des Gewächshauses auseinandersetzen. Die Bewässerung erfolgt dann, laut dem Plan der Essener Schülerinnen und Schüler, über eine solargesteuerte Pumpe.
Nachhaltigkeit ist an der Essener Gesamtschule seit jeher fest im Schulprogramm verankert. „Das Schulleben sowie der Unterricht sind neben weiteren relevanten Aspekten auf Nachhaltigkeit ausgerichtet“, erklärt Lehrer Petja Kaslack. „Mit der Realisierung des Projektes könnten wir einen Baustein mit großem Praxisbezug zu unserem Schulprogramm schaffen. Nachhaltigkeit ist kein Wort an der Tafel, sondern hautnah zu erleben.“ Mit der Projektarbeit von „ista macht Schule“ sind die Essener Schülerinnen und Schüler bereits vertraut. 2017 entwickelte der damalige 11. Jahrgang im Technikunterricht die KlimaKiste, die mit Messgeräten und Lernmaterialien auf den Klimaschutz und nachhaltiges Handeln an Schulen aufmerksam machen sollte. Die 100 Exemplare waren in kürzester Zeit an Schulen in ganz Deutschland verteilt.
„Energy Floor“ macht aus Schritten Strom
Die Idee der Georg von Langen Schule aus Holzminden konzentriert sich hingegen auf das Thema Energiegewinnung. So entwickelten die Schülerinnen und Schüler eine Fußboden-Platte, die durch Schritte Strom erzeugt. Beim Auf- und Absetzen des Fußes entstehen elektrische Impulse. Diese Energie kann dann gespeichert und gezielt eingesetzt werden. Die Berufsschüler sehen ihren „Energy Floor“ vor allem an Orten, an denen sich viele Menschen bewegen, wie z.B. U-Bahnhöfe oder Einkaufszentren. Die dort entstandene Energie könnte dann beispielsweise für die Beleuchtung genutzt werden. „Unser Ziel ist es, den Fußboden, der in Segmentbauweise angeboten wird, über unsere Schülerfirma zu verkaufen“, betont Schüler Lorenz Meyer.
Mit ihrem Fundingziel von 1.500 Euro wollen die Holzmindener Schülerinnen und Schüler weitere Prototypen des Fußbodens bauen. Die bereits entstandenen Fußböden wurden schon erfolgreich getestet. „Gut funktionierende Prototypen gibt es bereits und wurden schon auf Schüler- und Unimessen vorgestellt“, erklärt Schüler Simon Scheffel. „Für unsere weitere Forschung benötigen wir aber natürlich noch weitere Materialien, zum Beispiel, um den Energy Floor wasserdicht zu machen.“ Beim Thema Energie sind die technikerprobten Jugendlichen mittlerweile Profis. Bereits seit zehn Jahren beschäftigen sie sich in einer AG mit dem Thema Energierückgewinnung und stellten zahlreiche Projekte auf Messen aus.
Für eine frische Lernatmosphäre
Ein weiteres Schülerprojekt stammt vom Albrecht-Thaer-Gymnasium in Hamburg. „Das aktuelle Projekt zielt darauf ab, in unserer Schulgemeinschaft ein neues Lüftungsverhalten zu etablieren“, erklärt Matthias Drieschner, Nachhaltigkeitskoordinator der Schule. „Die Verhaltensänderung bezüglich des Lüftens möchten wir in den unterschiedlichen Klassen und Kursen durch Kohlenstoffdioxidmessgeräte erreichen.“ Alle Klassen sollen mit einem solchen Gerät ausgestattet werden. Dies signalisiert den Schülerinnen und Schülern, wann eine Stoßlüftung – auch aus lernphysiologischen Gründen – besonders sinnvoll ist.
Für die Gymnasiasten entsteht so ein angenehmeres Lernklima und sie sparen gleichzeitig Energie. Die Fundingsumme von 3.200 Euro würden die Hamburger Schülerinnen und Schüler in Kohlenstoffdioxidmessgeräte investieren. Das Gymnasium setzt seit längerem auf die Reduzierung klimaschädlicher Stoffe. „Hierbei geht es besonders darum, die Heiz- und Elektroenergie zu minimieren. In diesem Zusammenhang wurden in der Vergangenheit beispielsweise eine Solaranlage oder eine Licht- und Heizungssteuerung verbaut“, erklärt Matthias Drieschner. Mit den Erlösen aus dem KlimaHelden-Contest könnten die Hamburger Schülerinnen und Schüler einen weiteren großen Schritt in Richtung Energieeffizienz gehen.
Über „ista macht Schule“
Der „KlimaHelden-Contest“ ist Teil der Initiative „ista macht Schule“, die junge Menschen für die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit begeistert. 2017 rief der Energiedienstleister das Bildungsprojekt ins Leben und stattete mehrere Essener Schulen mit Technologie zum Messen von Energieverbräuchen aus. In Workshops lernten die Schüler außerdem, wie sie Energie sparen können. Mit dem „KlimaHelden-Contest“ hat das Unternehmen nun Schülerinnen und Schüler motiviert und inspiriert, eigene nachhaltige Ideen zu entwickeln.