Verarbeitete Lebensmittel ruinieren das Klima
Essgewohnheiten beeinflussen die Umwelt. Die Entscheidung, statt naturbelassener Lebensmittel industriell aufbereitete Produkte wie Würste, Margarine und Fertiggerichte zu konsumieren, sorgt für erhöhte Emissionen an Klimagasen, stärkeren Verbrauch von Wasser und Entwaldung. Das hat ein internationales Forscher-Team unter der Leitung der City University London ermittelt. Die Experten haben 30 Jahre lang die Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten in Brasilien untersucht.
26.11.2021
Klimawandel befeuert
In Großbritannien und anderen Ländern haben sich die Ernährungsgewohnheiten in den vergangenen 100 Jahren ähnlich verändert, so die Forscher. Sie warnen davor, dass mit dem Wachstum der Volkswirtschaften weiterer Länder auch der Trend beim Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln wachsen wird, was sich nachteilig auf ihre Fähigkeit auswirken könnte, die Klimaschutzziele zu erreichen.
Die in der Zeitschrift „The Lancet Planetary Health“ publizierte Studie ist laut den britischen Wissenschaftlern die erste, die national repräsentative Daten aus einem so langen Zeitraum berücksichtigt, um zu zeigen, wie sich Änderungen in der Ernährung einer Nation auf ihren Beitrag zum Klimawandel auswirken können.
Einteilung in vier Gruppen
Die Forscher haben die Umweltauswirkungen von vier Lebensmittelgruppen berechnet: unverarbeitete/minimal verarbeitete Lebensmittel (G1), verarbeitete kulinarische Zutaten (G2), verarbeitete Lebensmittel (G3), und stark verarbeitete Lebensmittel (G4). Es zeigte sich, dass der Anteil von G1- und G2-Lebensmitteln im Laufe der 30 Jahre abgenommen hat. Die Menge an G3- und G4-Lebensmitteln nahm dagegen zu.
Es hat sich in der Untersuchung laut den Fachleuten zudem herausgestellt, dass die zunehmende Umweltbelastung von G4-Lebensmitteln durch einen Anstieg des Konsums vor allem von stark verarbeitetem Fleisch wie Würsten verursacht wurde. Dessen Beitrag zu den Umweltauswirkungen verdoppelte sich in dieser Zeit.