Klimawandel gefährdet Wasserversorgung
Der Klimawandel führt in noch stärkerem Ausmaß als bisher erwartet zu lokalen Wasser-Krisen, wie eine Analyse von Messdaten aus über 9.500 hydrologischen Einzugsgebieten in der ganzen Welt durch Experten der Technischen Universität Wien zeigt.
14.02.2023
Forschungsleiter Günter Blöschl: „Wir stützen uns in unserer Analyse nicht auf physikalische Modelle, sondern auf tatsächliche Messungen. Wir sehen uns an, wie stark sich die Menge des verfügbaren Wassers in der Vergangenheit geändert hat, wenn sich äußere Bedingungen änderten.“
Düstere Prognosen für die Zukunft
Blöschl hat mit Kollegen aus China, Australien, den USA und Saudi-Arabien zusammengearbeitet, um eine möglichst große Datenbank über hydrologische Einzugsgebiete aus der ganzen Welt aufzubauen, um sie dann zu analysieren. „Wir können dadurch also herausfinden, wie sensitiv Änderungen von Klima-Parametern mit einer Änderung der lokalen Wasser-Verfügbarkeit zusammenhängen. Und das erlaubt uns dann auch Vorhersagen für die Zukunft mit global höheren Temperaturen“, so Blöschl.
Ergebnis: Der Zusammenhang von Niederschlag und Wassermenge ist in den Flüssen viel sensitiver als bisher vermutet - und somit viel sensitiver als man in den derzeit üblichen Modellen zur Vorhersage des Klimawandels annimmt. Besonders für Afrika, Australien und Nordamerika sagen die neuen Daten bis 2050 ein deutlich höheres Risiko für Wasser-Versorgungskrisen voraus als bisher angenommen. Wie der Wasserhaushalt von äußeren Parametern abhängt, sei lokal unterschiedlich. Auch die jeweilige Vegetation spiele ein wichtige Rolle.