Klimawandel

3,4 Millionen Menschen durch Extremwetterereignisse heimatlos

Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren haben im vergangenen Jahr über drei Millionen Menschen zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Hungernden in einigen Ländern im Jahr 2023 nahezu verdreifacht, berichtet die Hilfsorganisation Oxfam.

27.06.2024

3,4 Millionen Menschen durch Extremwetterereignisse heimatlos

Im vergangenen Jahr wurden 3,4 Millionen Menschen weltweit durch Überschwemmungen und Dürren vertrieben. Besonders betroffen waren Somalia, China, die Philippinen, Pakistan, Kenia, Äthiopien, Indien, Bangladesch und Malaysia.

Die Klimakrise verschärft diese Situation, da Extremwetterereignisse häufiger und intensiver auftreten. Dies führt zu Ernteausfällen, Viehsterben und einer Zunahme des Hungers, insbesondere in Ländern, die am wenigsten auf die Folgen vorbereitet sind und bereits mit Konflikten, wirtschaftlicher Instabilität und Ungleichheit zu kämpfen haben. In Bangladesch, Äthiopien, Kenia, Pakistan und Somalia hat sich die Zahl der Menschen, die unter akutem Hunger leiden, seit 2013 mehr als verdreifacht.

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Oxfam kritisiert die mangelnde Klimagerechtigkeit, da diejenigen, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, am stärksten betroffen sind, während reiche Länder zu wenig Unterstützung leisten.  „Von Klimagerechtigkeit kann hier keine Rede sein. Von den vielen Menschen, die in Bangladesch an der sengenden Hitze sterben, bis hin zu den Tausenden, die vor den Überschwemmungen in Pakistan fliehen: Es sind diejenigen, die am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich sind, die die Hauptlast tragen, während reiche Länder weiter viel zu wenig tun, um die betroffenen Menschen zu unterstützen“, sagt Nuzhat Nueary, Koordinatorin für Wasserunsicherheit und Klimapolitik bei Oxfam.

Somalia beispielsweise hat weniger als 0,03 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursacht, erleidet jedoch durch Dürren und Überschwemmungen hohe Verluste und ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auch Bangladesch, das nur 0,56 Prozent zu den weltweiten CO2-Emissionen beiträgt, wurde 2023 von schweren Schäden durch Wirbelstürme und andere Katastrophen getroffen.

„Die Klimakrise und die El-Niño-Wetterlage, gepaart mit Konflikten, wirtschaftlicher Unsicherheit und großer Ungleichheit haben Auswirkungen auf das Leben und die Lebensgrundlagen der Menschen. Die ohnehin bestehenden Wasserknappheiten werden dadurch noch verschärft, dass immer mehr Menschen von immer weniger Wasserquellen leben müssen“, so Nueary.

Oxfam fordert reiche Länder auf, ihre Emissionen zu senken und betroffene Länder finanziell zu unterstützen, damit sie sich besser auf die Auswirkungen der Klimakrise vorbereiten und nach Katastrophen wieder aufbauen können. „Es ist möglich, das Leiden der Menschen zu beenden. Die reichen Länder, die für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich sind, müssen ihre Emissionen senken und den von der Klimakrise am stärksten betroffenen Ländern angemessene Finanzmittel zur Verfügung stellen, damit sie nach Unwetterkatastrophen besser zurechtkommen und sich wieder aufbauen können. Das ist keine milde Gabe, sondern eine Verpflichtung für die Schäden, die sie verursacht haben. Mit angemessenerer finanzieller Unterstützung könnten die betroffenen Länder außerdem Frühwarnsysteme und andere Maßnahmen entwickeln, um sich auf die Auswirkungen der Klimakrise vorzubereiten und diese abzumildern“, fügt Nueary hinzu.

Quelle: UD/pm
 

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