Stadtbegrünung als Klimaretter?
Forschende der Bergischen Universität haben eine kostengünstige Sensortechnik entwickelt, um die Auswirkungen von Stadtbegrünung auf die Luftqualität zu messen. Die Ergebnisse zeigen, dass Stadtbegrünung einen positiven Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubbelastung leisten kann.
28.06.2024
Die gezielte Begrünung von Stadtteilen gewinnt zunehmend an Bedeutung, um das Wohlbefinden der Bewohner zu steigern, Hitzeschutz zu bieten und Gesundheitsrisiken zu reduzieren. Um den Mehraufwand bei der Umsetzung von Begrünungsmaßnahmen zu rechtfertigen, sind belastbare Fakten über den konkreten Beitrag zur Luftqualität erforderlich.
Projekt „SmartGreen“
Im Projekt „SmartGreen“ haben Forschende der Bergischen Universität gemeinsam mit Partnern ein mobiles Messsystem entwickelt, das aus kostengünstigen Multisensoren besteht. Diese Sensoren erfassen Parameter wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Feinstaubbelastung, CO2, Sauerstoff und Stickoxide.
Eine Herausforderung bestand darin, die ständig wechselnden Windverhältnisse zu berücksichtigen, die die Messqualität beeinflussen können. Um dieses Problem zu lösen, wurde eine hohe Anzahl von Sensoren im System vernetzt, sodass immer ein Sensorpaar zur aktuellen Windrichtung ausgerichtet ist und genaue Messungen ermöglicht.
Tests im Windkanal zeigten, dass eine Efeubepflanzung die Feinstaubbelastung in der Umgebungsluft um bis zu 50 Prozent reduzieren kann. Die Efeuhecke wirkt dabei wie ein organischer Tiefenfilter. Auch in einem Außenlabor in Münster wurden positive Ergebnisse hinsichtlich der Feinstaubreduzierung erzielt.
Ausblick
Das Projekt wird fortgesetzt, um weitere Daten zu sammeln und das Messsystem an einer begrünten Hausfassade in Stuttgart zu testen. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Gestaltung klimafreundlicher Lebensräume voranzutreiben und den Einsatz solcher Messsysteme auch im Arbeitsschutz zu ermöglichen.
