Studie entlarvt: 15 Prozent der US-Amerikaner leugnen Klimawandel
Eine Studie der University of Michigan zeigt die Macht von Twitter im Klimadiskurs: Fast 15 Prozent der US-Bürger zweifeln am Klimawandel, zum Teil befeuert durch populäre Beiträge wie Trumps Tweets. Der Einsatz von KI zeigt, wie tief die Spaltung ist und wie wenig Dialog zwischen den Überzeugungen stattfindet.
26.04.2024
Laut einer Forschungsarbeit unter der Leitung von Joshua Newell vom Center for Sustainable Systems der University of Michigan zweifeln nahezu 15 Prozent der US-Amerikaner an der Realität des Klimawandels. Die Wissenschaftler untersuchten Twitter-Posts aus den Jahren 2017 bis 2019 mithilfe künstlicher Intelligenz, um die Ausbreitung von Klimawandel-Leugnung durch soziale Netzwerke zu ergründen.
Trump leugnet weiter
Die Experten haben auch Einflussfaktoren wie Donald Trump und dessen Klimaleugnung identifiziert. „Zu den am häufigsten retweeteten Beiträgen gehört einer von Trump, der den Klimawandel aufgrund der damals ungewöhnlich kalten Temperaturen in den USA infrage stellt. In fast der Hälfte der analysierten Tweets hieß es, den Klimawandel gebe es nicht. Oft sagten Klimaleugner auch, dass der Mensch nicht die Hauptursache und Experten für den Klimawandel unzuverlässig seien“, so Newell.
„Beängstigend und etwas entmutigend sei es zu sehen, wie gespalten die Welt inzwischen beim Klimawandel ist. Die Anhänger der beiden Haltungen kommunizieren fast gar nicht miteinander“, erklärt Newell und weist darauf hin, dass neuere Social-Media-Kanäle wie „Truth Social“, Trumps derzeit wichtigster Social-Media-Kanal, nicht berücksichtigt wurden. Die Realität könnte also noch schlimmer sein.
Forschung oft ignoriert
Renommierte Wissenschaftler warnen schon seit geraumer Zeit, dass klimatische Veränderungen mit beispiellosen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Waldbränden, extremer Hitze und steigendem Meeresspiegel die Menschheit weltweit vor wachsende Gefahren stellen. Trotz solider Beweislage, die belegt, dass vom Menschen beeinflusste Klimaereignisse zunehmend öfter und heftiger auftreten als erwartet, bleibt der Klimawandel in den Vereinigten Staaten ein umstrittenes Thema.