Klimawandel

Erderwärmung lässt die Pole schmelzen

Unser Klima spielt verrückt. Die Flutkatastrophen im Sommer 2002 haben gezeigt welche verheerenden Folgen Klimaveränderungen für die Menschen haben können und wie machtlos der Mensch gegen die Natur ist.

17.12.2002

Auf Grund der fortschreitenden Erderwärmung drängen die Vereinten Nationen zu politischem Handeln. Auf der Internationalen Klimakonferenz in Neu Delhi forderten sie, die 1997 beschlossene Kyoto-Klimakonvention zu ratifizieren. Doch leider sind die Ereignisse der jüngsten Zeit nicht der einzige Beweis für die dramatischen Veränderungen unseres Klimasystems. So berichtet jetzt die US-Raumfahrtbehörde NASA: „Die Eisdecken an den Erdpolen schmelzen in immer kürzeren Zeiträumen, das heißt in Jahrzehnten und nicht in Tausenden von Jahren. Die Folgen der extremen Erderwärmung sind schon sichtbar.

Grönland verliert durch die Eisschmelze jährlich rund 50 Kubikkilometer an Masse, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 0,13 Millimeter pro Jahr führt.“ Schon in den Jahren 1993 bis 1996 nahmen Geophysiker an 67 Gletschern in Alaska und im angrenzenden Kanada Messungen vor. An 28 dieser Gletscher konnten sie die Vermessungen in der jüngsten Zeit wiederholen. Diese Daten verglichen sie mit bis zu 50 Jahre alten Untersuchungsprofilen und kamen zu einem erschreckenden Ergebnis: Bis Mitte der 90er-Jahre hätten die Geltscher rund 52 Zentimeter an Dicke verloren. Dies reiche für einen Anstieg des Meeresspiegels um 0,13 Millimeter jährlich aus. Für das letzte Jahrzehnt berechneten die Forscher sogar eine Dickenabnahme von 1,8 Metern. Nach Meldungen vom Frühjahr diesen Jahres hat sich östlich der Antarktischen Halbinsel die seit dreißig Jahren größte Eisfläche mit 3250 Quadratkilometern gelöst. Die schwimmende Eisschicht drohe auszudünnen und bei steigenden Temperaturen sogar vollständig zu schmelzen, so die Geowissenschaftler.

Es liegt auf der Hand, dass der Rückgang des Eises stark mit dem globalen Temperaturanstieg zusammenhängt. Laut Angaben der Forscher kann man bisher zwar nicht darauf schließen, dass die frühe Schneeschmelze mit den von Menschen produzierten Treibhausgasen zusammenhängt, aber es gibt durchaus andere Daten, die den Einfluss des Menschen auf das Klima bestätigen. Allein die schrumpfenden Gletscher Alaskas und Westkanadas seien für ein zehntel des Anstiegs des Meeresspiegels verantwortlich.
Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung haben Vertreter aus mehr als 190 Ländern in den vergangenen zehn Tagen das 1997 in Kyoto abgeschlossene Abkommen des Klimaschutzprotokolls diskutiert. Schon im Vorfeld des Gipfels zeichnete sich die Problematik um die Ratifizierung des Protokolls ab. Das Abkommen konnte in Johannesburg nur in Kraft treten, wenn es von mindestens 55 Ländern angenommen worden wäre, die für 55 Prozent des Kohlendioxidausstoßes der Welt verantwortlich sind. Allein den USA sind etwa 36 Prozent des freigesetzten Kohlendioxids zuzurechnen, und diese lehnten den Schritt nach wie vor ab. Das Ergebnis des Gipfels war also wie erwartet ernüchternd.
Quelle: UD
 
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