Klimawandel

Drohender Klimakollaps nur ein Schwindel?

Umweltschützer warnen seit Jahren: Ohne Klimawende droht der Erde der Kollaps. Jetzt kommt von renommierten Ökonomen harsche Kritik: International anerkannte Prognosen hätten falsche Wirtschaftsdaten zur Grundlage, so der Vorwurf.

18.03.2003

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), arbeite vorsätzlich mit überzogenen Wachstumsraten armer Länder und treibe so die Prognosen für den Ausstoß von Treibhausgasen in die Höhe. Neuere Studien, die schwere Unwetter und Dürreperioden für Europa vorhersagen, wären damit hinfällig. Aktuelle Befürchtungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Deutschland könne seine Ziele der CO2-Reduktion verfehlen, verlieren an Brisanz: Der Treibhaus-Effekt könnte ausbleiben, meldet die Wirtschaftswoche. Ian Castles vom australischen National Centre for Development Studies und David Henderson von der Westminster Business School kritisieren, dass die ökonomischen Annahmen, die der Vorhersage über einen Temperaturanstieg zu Grunde liegen, elementare Fehler enthalten.

In Modellrechnungen zum künftigen Ausstoß an Kohlendioxid habe das IPCC eine Methode gewählt, die ökonomisch falsch ist. Danach steigt das Wirtschaftswachstum einiger Staaten und damit deren Klimagasausstoß um ein Vielfaches schneller als selbst Optimisten erwarten. Südafrika beispielsweise soll die USA im Jahr 2100 wirtschaftlich überholt haben. In den asiatischen Entwicklungsländern, so die IPCC-Annahme, werde die Wirtschaftskraft bis 2100 auf das Siebzigfache ansteigen. Der so erzielte Befund liefert scheinbar den Beweis, dass jeder Versuch, die enorme Kluft zwischen Arm und Reich zu überbrücken, zur ökologischen Katastrophe führen müsse. Damit wäre nicht nur die Marktwirtschaft der Reichen als räuberischer Sonderweg diskreditiert, sondern auch das schlagende Argument gefunden, um die armen Länder daran zu hindern, denselben Weg zu gehen, meinen Castles und Henderson.

Die Schätzungen der IPCC sind pikanterweise die allgemein anerkannte Ausgangsbasis zahlreicher Klimaforscher. Dänische Meteorologen benutzen etwa derzeit ein speziell auf Europa zugeschnittenes, räumlich hoch auflösendes Klimamodell, das auf den IPCC-Daten beruht. Die Untersuchung galt der Wechselwirkung zwischen lang anhalten Regenfällen und Treibhausgasen. Ihre Berechnungen ergaben, dass in den Sommermonaten sintflutartige Regenfälle in großen Teilen Europas stark zunehmen könnten. Die erwarteten Veränderungen könnten auch die Häufigkeit schwerer Flutkatastrophen in Europa erhöhen, so ihr Bericht im Magazin Nature. Genau die Schlussfolgerungen könnten, falls die Kritik der Wirtschaftswissenschaftler sich bestätigt, hinfällig werden. Mehr noch: Die Arbeit der 1988 von der UNO und der Weltorganisation für Meteorologie gegründeten Organisation bildet die Grundlage internationaler Klimaschutzvereinbarungen, etwa des Kyoto-Protokolls.
Quelle: UD
 
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