Klimawandel
Treibhausgase aus dem Tropenwald?
Beträchtliche Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) können aus den tieferen Bodenschichten eines Tropenwaldes freigesetzt werden und so den "Treibhauseffekt" fördern. Das fanden Forscher der Universität Göttingen im tropischen Regenwald Costa Ricas heraus.
24.11.2003
Das Abholzen der Bäume steigert demnach die CO2-Emission dramatisch, aber auch ungestörte tropische Wälder geben vermehrt Kohlendioxid in die Erdatmosphäre ab, wenn es zu einem Temperaturanstieg im Zuge der globalen Klimaentwicklung kommt. Zusammen mit Ökologen aus Costa Rica und den USA untersuchten Wissenschaftler des Göttinger Instituts für Bodenkunde und Waldernährung sechs Jahre lang die Kohlenstoffkonzentration in den Böden sowie die Freisetzung und Speicherung von Kohlendioxid. Erste Ergebnisse publiziert die Forschergruppe von Prof. Dr. Edzo Veldkamp jetzt in den internationalen Fachzeitschriften "Global Change Biology" und "Biogeochemistry".
Die Zunahme der Kohlendioxid-Konzentrationen in der Erdatmosphäre ist
nicht nur die Folge der Verbrennung fossiler Brennstoffe, sondern auch
der Abholzung tropischer Regenwälder. Bislang haben Wissenschaftler
angenommen, dass diese zusätzliche CO2-Emission aus den oberen
Bodenbereichen der abgeholzten Flächen stammt. Die Göttinger
Bodenkundler konnten nun zeigen, dass in den tiefen verwitterten
Bodenschichten sehr viel mehr Kohlenstoff enthalten ist als bisher
angenommen. "In vielen Teilen der Tropen sind die Böden viel älter und
mit bis zu 50 Metern sehr viel tiefer als Waldböden in Deutschland, da
sie nicht von den Eiszeiten berührt wurden", erläutert Prof. Veldkamp.
Die bisherige Annahme, der in tiefen Bodenschichten gespeicherte
Kohlenstoff sei eingeschlossen und könne nicht von Mikroorganismen zu
Kohlendioxid abgebaut werden, wurde von den Forschern widerlegt.
Die in Costa Rica durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass noch in
vier Metern Tiefe Mikroorganismen vorhanden sind, die den Kohlenstoff
abbauen. Wenn diese Gebiete abgeholzt werden, kann es so zu einer
unerwartet hohen Freisetzung von Kohlendioxid kommen. Doch auch der
Schutz der Bestände kann möglicherweise nicht verhindern, dass in
Zukunft vermehrt CO2 aus den Tropenwäldern in die Atmosphäre abgegeben
wird. Die Wissenschaftler fanden in ungestörten tropischen Wäldern
Indizien, dass schon ein geringer Temperaturanstieg - wie er als Folge
des Treibhauseffektes zu erwarten ist - zu einem Anstieg der
Kohlendioxid-Produktion in den tieferen Bodenschichten führt. "Tropische
Regenwälder sollten nicht in andere Landnutzung umgewandelt werden. Aber
selbst dies kann möglicherweise nicht verhindern, dass sie in Zukunft
erhöhte Mengen an Kohlendioxid abgeben", betont Prof. Veldkamp.
Die Forscher sind auch der Frage nachgegangen, ob der Tropenwald dem
Treibhauseffekt entgegenwirken könnte. "Wir haben berechnet, ob und wie
schnell zusätzlicher Kohlenstoff in den tieferen Bodenschichten
gespeichert wird und so ein intakter Wald zu einer Verringerung der
Kohlendioxid-Konzentration beiträgt. Unser ernüchterndes Ergebnis ist,
dass die Speicherung so langsam verläuft, dass sie nur über mehrere
Jahrtausende wirksam wird", sagt der Göttinger Wissenschaftler.
Die Zunahme der Kohlendioxid-Konzentrationen in der Erdatmosphäre ist
nicht nur die Folge der Verbrennung fossiler Brennstoffe, sondern auch
der Abholzung tropischer Regenwälder. Bislang haben Wissenschaftler
angenommen, dass diese zusätzliche CO2-Emission aus den oberen
Bodenbereichen der abgeholzten Flächen stammt. Die Göttinger
Bodenkundler konnten nun zeigen, dass in den tiefen verwitterten
Bodenschichten sehr viel mehr Kohlenstoff enthalten ist als bisher
angenommen. "In vielen Teilen der Tropen sind die Böden viel älter und
mit bis zu 50 Metern sehr viel tiefer als Waldböden in Deutschland, da
sie nicht von den Eiszeiten berührt wurden", erläutert Prof. Veldkamp.
Die bisherige Annahme, der in tiefen Bodenschichten gespeicherte
Kohlenstoff sei eingeschlossen und könne nicht von Mikroorganismen zu
Kohlendioxid abgebaut werden, wurde von den Forschern widerlegt.
Die in Costa Rica durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass noch in
vier Metern Tiefe Mikroorganismen vorhanden sind, die den Kohlenstoff
abbauen. Wenn diese Gebiete abgeholzt werden, kann es so zu einer
unerwartet hohen Freisetzung von Kohlendioxid kommen. Doch auch der
Schutz der Bestände kann möglicherweise nicht verhindern, dass in
Zukunft vermehrt CO2 aus den Tropenwäldern in die Atmosphäre abgegeben
wird. Die Wissenschaftler fanden in ungestörten tropischen Wäldern
Indizien, dass schon ein geringer Temperaturanstieg - wie er als Folge
des Treibhauseffektes zu erwarten ist - zu einem Anstieg der
Kohlendioxid-Produktion in den tieferen Bodenschichten führt. "Tropische
Regenwälder sollten nicht in andere Landnutzung umgewandelt werden. Aber
selbst dies kann möglicherweise nicht verhindern, dass sie in Zukunft
erhöhte Mengen an Kohlendioxid abgeben", betont Prof. Veldkamp.
Die Forscher sind auch der Frage nachgegangen, ob der Tropenwald dem
Treibhauseffekt entgegenwirken könnte. "Wir haben berechnet, ob und wie
schnell zusätzlicher Kohlenstoff in den tieferen Bodenschichten
gespeichert wird und so ein intakter Wald zu einer Verringerung der
Kohlendioxid-Konzentration beiträgt. Unser ernüchterndes Ergebnis ist,
dass die Speicherung so langsam verläuft, dass sie nur über mehrere
Jahrtausende wirksam wird", sagt der Göttinger Wissenschaftler.
Quelle: UD