Klimawandel
CO2-Emissionshandel: Chance oder Extra-Belastung für den Standort Deutschland?
Ab dem 1. Januar 2005 werden Unternehmen in Europa Emissionsrechte untereinander handeln können. So sieht es eine Richtlinie der Europäischen Union vor, die in Kürze in Kraft treten wird. Die Arbeiten an der Umsetzung in Deutschland laufen seit Dezember des letzten Jahres mit Hochdruck, damit der Emissionshandel pünktlich beginnen kann.
03.12.2003
Bis Ende März 2004 muss das Kernstück des CO2-Emissionshandels, der "Nationale Allokationsplan" (NAP), der EU- Kommission vorgelegt werden. Der NAP soll durch einen fairen Schlüssel die Verteilung der CO2-Zertifikate an die unterschiedlichen Branchen und Betriebe regeln. Es geht um Zertifikate im Wert von rund fünf Milliarden Euro, die an 5000
Anlagen vergeben werden.
Für die Unternehmen bedeutet die Zuteilung bares Geld. Bankanalysten haben errechnet, dass beispielsweise der Kurs der RWE-Aktie je nach Zuteilung um 40 Prozent steigen oder um elf Prozent sinken kann (Quelle: Die Welt, 6. 08.2003). Verständlich, dass das Buhlen um die Zuteilung aus dem „Kuchen“ schon längst begonnen hat und jeder Industriezweig bemüht ist, eine große Scheibe abzubekommen.
Doch nicht alle Branchen sind glücklich: So wehrt sich etwa die Chemieindustrie heftig gegen die Einführung des Emissionshandels. Sie befürchtete, dass zur Umsetzung der Klimaschutzziele große zusätzliche Investitionen, z.B. durch Filtersysteme, in ihren Produktionsanlagen vorgenommen werden müssten. Aufwand, der die Chemieunternehmen benachteilige und darüber hinaus den Industriestandort Deutschland weiter schwäche, so der Vorstandsvorsitzende der Degussa AG, Felcht. Es sei daher sehr wichtig sei, bei der Erstellung des nationalen Allokationsplans eine ausreichende und kostenlose Zuteilung handelbarer Emissionsrechte für die Chemieindustrie sicherzustellen.
Demgegenüber hat nun eine Studie von Öko-Institut, DIW und ECOFYS ergeben, dass gerade die Chemieindustrie und der Bergbau zu den Gewinnern des Emissionshandels gezählt werden könnten. Der Grund liege darin, dass diese Industriezweige bereits seit längerem ihren Emissionsausstoß reduzieren konnten. Sie kämen daher nicht nur in den Genuss, kostengünstiger als Modernisierungsmaßnahmen Emissionszertifikate einzukaufen, sondern Sie hätten darüber hinaus die Möglichkeit, Emissionsrechte zu verkaufen.
Hier stellt sich die Frage, ob das nicht eine „Milchmädchenrechnung“ ist. Die Studie hat nämlich auch ergeben, dass der Industriezweig der Stromversorger der größte Verlierer bei Einführung des Emissionshandels ist. "Die öffentlichen Stromerzeuger konnten ihren CO2-Ausstoß seit 1990 nur um magere fünf Prozent reduzieren", bemängelt z.B. Regine Günther vom WWF. Die Stromversorger sind also gezwungen, Investitionen zur Reduktion von CO2 vorzunehmen oder Emissionsrechte teuer einzukaufen. Das wird zum Anstieg der Stromkosten führen.
Eine WWF-Studie belegt darüber hinaus, dass die öffentliche Stromerzeugung mit 56 Prozent aller Emissionen, der im Emissionshandel erfassten Industrien das Sorgenkind beim Klimaschutz ist. "Die öffentlichen Stromerzeuger konnten ihren CO2-Ausstoß seit 1990 nur um magere fünf Prozent reduzieren", bemängelt Regine Günther vom WWF. Eines der größten Probleme für den Sektor sei der sehr hohe Anteil an Kohle und die steigende Stromnachfrage. "Um sich für die Zukunft fit zu machen, müssen die Stromversorger auf CO2-arme Energien wie Gas oder auf Erneuerbare Energien umsteigen". Entscheidend wird sein, die Emissionen gerecht zu verteilen.
Besser stehen da die Stromerzeuger da: BP etwa startete schon 1998 ein Pilotprojekt für einen internen Emissionshandel. Bis zum Ende des Jahres 2001 wurden in diesem System insgesamt fünf Mio. t CO2 gehandelt. Dabei wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt. Gleichzeitig hat BP auch festgestellt, dass der Handel innerhalb eines Unternehmens nur begrenzt Sinn macht und bemühte sich daher seit mehreren Jahren, einen größeren Markt zu schaffen. In Großbritannien regte BP die Einführung eines nationalen Emissionshandelssystems an, das 2002 startete.
Anlagen vergeben werden.
Für die Unternehmen bedeutet die Zuteilung bares Geld. Bankanalysten haben errechnet, dass beispielsweise der Kurs der RWE-Aktie je nach Zuteilung um 40 Prozent steigen oder um elf Prozent sinken kann (Quelle: Die Welt, 6. 08.2003). Verständlich, dass das Buhlen um die Zuteilung aus dem „Kuchen“ schon längst begonnen hat und jeder Industriezweig bemüht ist, eine große Scheibe abzubekommen.
Doch nicht alle Branchen sind glücklich: So wehrt sich etwa die Chemieindustrie heftig gegen die Einführung des Emissionshandels. Sie befürchtete, dass zur Umsetzung der Klimaschutzziele große zusätzliche Investitionen, z.B. durch Filtersysteme, in ihren Produktionsanlagen vorgenommen werden müssten. Aufwand, der die Chemieunternehmen benachteilige und darüber hinaus den Industriestandort Deutschland weiter schwäche, so der Vorstandsvorsitzende der Degussa AG, Felcht. Es sei daher sehr wichtig sei, bei der Erstellung des nationalen Allokationsplans eine ausreichende und kostenlose Zuteilung handelbarer Emissionsrechte für die Chemieindustrie sicherzustellen.
Demgegenüber hat nun eine Studie von Öko-Institut, DIW und ECOFYS ergeben, dass gerade die Chemieindustrie und der Bergbau zu den Gewinnern des Emissionshandels gezählt werden könnten. Der Grund liege darin, dass diese Industriezweige bereits seit längerem ihren Emissionsausstoß reduzieren konnten. Sie kämen daher nicht nur in den Genuss, kostengünstiger als Modernisierungsmaßnahmen Emissionszertifikate einzukaufen, sondern Sie hätten darüber hinaus die Möglichkeit, Emissionsrechte zu verkaufen.
Hier stellt sich die Frage, ob das nicht eine „Milchmädchenrechnung“ ist. Die Studie hat nämlich auch ergeben, dass der Industriezweig der Stromversorger der größte Verlierer bei Einführung des Emissionshandels ist. "Die öffentlichen Stromerzeuger konnten ihren CO2-Ausstoß seit 1990 nur um magere fünf Prozent reduzieren", bemängelt z.B. Regine Günther vom WWF. Die Stromversorger sind also gezwungen, Investitionen zur Reduktion von CO2 vorzunehmen oder Emissionsrechte teuer einzukaufen. Das wird zum Anstieg der Stromkosten führen.
Eine WWF-Studie belegt darüber hinaus, dass die öffentliche Stromerzeugung mit 56 Prozent aller Emissionen, der im Emissionshandel erfassten Industrien das Sorgenkind beim Klimaschutz ist. "Die öffentlichen Stromerzeuger konnten ihren CO2-Ausstoß seit 1990 nur um magere fünf Prozent reduzieren", bemängelt Regine Günther vom WWF. Eines der größten Probleme für den Sektor sei der sehr hohe Anteil an Kohle und die steigende Stromnachfrage. "Um sich für die Zukunft fit zu machen, müssen die Stromversorger auf CO2-arme Energien wie Gas oder auf Erneuerbare Energien umsteigen". Entscheidend wird sein, die Emissionen gerecht zu verteilen.
Besser stehen da die Stromerzeuger da: BP etwa startete schon 1998 ein Pilotprojekt für einen internen Emissionshandel. Bis zum Ende des Jahres 2001 wurden in diesem System insgesamt fünf Mio. t CO2 gehandelt. Dabei wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt. Gleichzeitig hat BP auch festgestellt, dass der Handel innerhalb eines Unternehmens nur begrenzt Sinn macht und bemühte sich daher seit mehreren Jahren, einen größeren Markt zu schaffen. In Großbritannien regte BP die Einführung eines nationalen Emissionshandelssystems an, das 2002 startete.
Quelle: UD