Klimawandel
CO2-Emissionen der Stromversorger angestiegen
Die 21 größten Stromerzeuger in der Europäischen Union (EU) haben im vergangenen Jahr 0,8 Prozent mehr Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen als 2001. Insgesamt stießen diese 21 Unternehmen im Jahr 2002 693 Millionen Tonnen des Treibhausgases aus. Sie sind somit für drei Viertel aller Emissionen in der Strom- und Wärmeerzeugung in Europa verantwortlich.
20.01.2004
Dies sind einige der Ergebnisse der Studie „Climate Change and the Power Industry“, die PricewaterhouseCoopers (PwC) und Enerpresse, ein französischer Anbieter von Informationen aus der Energiewirtschaft, vorgestellt haben. Die Studie ist die zweite ihrer Art: Im Oktober 2002 hatten PwC und Enerpresse zum ersten Mal die Emissionen der europäischen Stromerzeuger untersucht. Seitdem ist die Konsolidierung der Energiebranche fortgeschritten, viele Unternehmen sind aufgekauft und ihre Produktionskapazitäten von anderen Stromerzeugern übernommen worden. Hintergrund der erneuten Bewertung ist der bevorstehende Handel mit Emissionsrechten, der am 1. Januar 2005 in der EU beginnen wird.
Der gesamte Ausstoß an Kohlendioxid in den 15 EU-Staaten beträgt jährlich rund 3,3 Gigatonnen; etwas weniger als ein Drittel (900 Millionen Tonnen) entfällt auf die Strom- und Wärmeerzeugung. Von diesen 900 Millionen Tonnen CO2 wurden im Jahr 2002 drei Viertel von den 21 größten Stromerzeugern in Europa verantwortet. Die größten CO2-Emittenten im Jahr 2002 waren RWE (Deutschland) mit 127 Millionen Tonnen, ENEL (Italien) mit 75 Millionen Tonnen, Vattenfall (Schweden) mit 68 Millionen Tonnen, E.ON (Deutschland) mit 64 Millionen Tonnen und Endesa (Spanien) mit 59 Millionen Tonnen.
Sieben der zehn größten Stromerzeuger stießen im vergangenen Jahr mehr Treibhausgase aus als 2001, lediglich drei Unternehmen konnten ihre Emissionen reduzieren. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: So stiegen die Emissionen bei der französischen EDF und bei der portugiesisch-spanischen EDP vorrangig durch die Übernahme anderer Stromunternehmen. Die größten Reduktionen hingegen erreichten E.ON und ENEL. Dies ist auf die Abgabe von Kapazitäten an andere Anbieter (ENEL), auf den geringeren Einsatz von Kohle in England und die
höhere Stromerzeugung der Kernkraftwerke in Deutschland (E.ON) zurückzuführen.
Berthold Metzger, Leiter des Bereiches Climate Change Services bei PwC, sieht die deutschen Stromerzeuger zwar gut positioniert, verweist jedoch auch auf künftige Risiken: "Der Handel mit Emissionsberechtigungen wird sich auf die Strompreise auswirken. Ob die Stromerzeuger die für die Berechtigungen entstehenden Kosten in der derzeitigen Wettbewerbs-situation jedoch vollständig an ihre Kunden weiter-geben können, bleibt fraglich. Soweit dies im Einzelfall nicht gelingt, verschlechtert sich die Ertragssituation und damit sinkt der Unternehmenswert.
Problematisch wird es besonders dann, wenn der Unternehmenswert einer oder mehrerer Tochtergesellschaften unter den in der Bilanz der Muttergesellschaft angesetzten Wert fällt. Dies würde zwingend zu einer Abwertung führen. So prognostiziert die WestLB Panmure für alle von Emissionsbeschränkungen betroffenen Unternehmen weltweit ein Abwertungsrisiko von 200 bis 900 Milliarden US-Dollar. Deshalb gilt es, die von einer Abwertung bedrohten Unternehmen in einem Konzern frühzeitig zu identifizieren, um rechtzeitig geeignete Gegenstrategien entwickeln zu können.
Der gesamte Ausstoß an Kohlendioxid in den 15 EU-Staaten beträgt jährlich rund 3,3 Gigatonnen; etwas weniger als ein Drittel (900 Millionen Tonnen) entfällt auf die Strom- und Wärmeerzeugung. Von diesen 900 Millionen Tonnen CO2 wurden im Jahr 2002 drei Viertel von den 21 größten Stromerzeugern in Europa verantwortet. Die größten CO2-Emittenten im Jahr 2002 waren RWE (Deutschland) mit 127 Millionen Tonnen, ENEL (Italien) mit 75 Millionen Tonnen, Vattenfall (Schweden) mit 68 Millionen Tonnen, E.ON (Deutschland) mit 64 Millionen Tonnen und Endesa (Spanien) mit 59 Millionen Tonnen.
Sieben der zehn größten Stromerzeuger stießen im vergangenen Jahr mehr Treibhausgase aus als 2001, lediglich drei Unternehmen konnten ihre Emissionen reduzieren. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: So stiegen die Emissionen bei der französischen EDF und bei der portugiesisch-spanischen EDP vorrangig durch die Übernahme anderer Stromunternehmen. Die größten Reduktionen hingegen erreichten E.ON und ENEL. Dies ist auf die Abgabe von Kapazitäten an andere Anbieter (ENEL), auf den geringeren Einsatz von Kohle in England und die
höhere Stromerzeugung der Kernkraftwerke in Deutschland (E.ON) zurückzuführen.
Berthold Metzger, Leiter des Bereiches Climate Change Services bei PwC, sieht die deutschen Stromerzeuger zwar gut positioniert, verweist jedoch auch auf künftige Risiken: "Der Handel mit Emissionsberechtigungen wird sich auf die Strompreise auswirken. Ob die Stromerzeuger die für die Berechtigungen entstehenden Kosten in der derzeitigen Wettbewerbs-situation jedoch vollständig an ihre Kunden weiter-geben können, bleibt fraglich. Soweit dies im Einzelfall nicht gelingt, verschlechtert sich die Ertragssituation und damit sinkt der Unternehmenswert.
Problematisch wird es besonders dann, wenn der Unternehmenswert einer oder mehrerer Tochtergesellschaften unter den in der Bilanz der Muttergesellschaft angesetzten Wert fällt. Dies würde zwingend zu einer Abwertung führen. So prognostiziert die WestLB Panmure für alle von Emissionsbeschränkungen betroffenen Unternehmen weltweit ein Abwertungsrisiko von 200 bis 900 Milliarden US-Dollar. Deshalb gilt es, die von einer Abwertung bedrohten Unternehmen in einem Konzern frühzeitig zu identifizieren, um rechtzeitig geeignete Gegenstrategien entwickeln zu können.
Quelle: UD