Klimawandel
In Polen wird Treibhausgas in die Erde gepumpt
Im Kampf gegen das Treibhausgas Kohlendioxid arbeiten Forscher an einem ungewöhnlichen Plan: Das Gas soll in unterirdischen Depots und in den Tiefen der Meere verschwinden. Das könnte Kosteneinsparungen der Unternehmen und eine Entschärfung des Treibhausproblems zur Folge haben. Kritiker fürchten jedoch unvorhersehbare ökologische Schäden, berichtet das Technologiemagazin Technology Review.
30.08.2004
Auf einem Versuchsfeld mitten in Polen wollen Forscher durch einen Bohrkanal in den kommenden Monaten mehr als 40 Tonnen Kohlendioxid in den Untergrund pressen, etwa 1200 Meter tief, bis zu einer Steinkohleschicht, in deren feinen Poren sich das Gas festsetzen soll. In diese so genannte Sequestrierung investiert die US-Regierung jährlich knapp 50 Millionen Dollar. Die EU-Kommission hat gerade erst mehr als 30 Millionen Euro für fünf neue Projekte freigegeben. "Diese Technik ist gewiss keine Dauerlösung", erläutert Astrid Dähn, Redakteurin bei Technology Review. "Aber sie kann die Maßnahmen im Kampf gegen das Klimagas Kohlendioxid sinnvoll ergänzen."
Den Klimakiller einfangen und wegschließen - das dürfte besonders auch solche Unternehmen in der EU interessieren, die sich ab nächstem Jahr mit Emmissionsrechten auseinander setzen müssen. Wer dann zu viel Kohlendioxid in die Luft jagd, muss ein Bußgeld zahlen. Norwegen verlangt eine Steuer für Kohlendioxid, das bei der Erdgasförderung freigesetzt wird. 240 Millionen Dollar hat das Unternehmen Statoil bereits gespart, indem es das Treibhausgas im Sandstein unter der Nordsee versenkt hat. Eine kanadische Ölgesellschaft pumpt derweil Kohlendioxid in still gelegte Bohrlöcher, wo es sich mit Ölresten vermischt und das Volumen des Rohöls vergrößert und den Förderdruck erhöht.
Kritiker der Sequstrierung befürchten allerdings ein neues Atomproblem. Sie sprechen von einem gigantischen Geoexperiment mit unabsehbaren Folgen. Besonders problematisch sei die Sicherung der Gas-Depots. Eindringlich warnen sie vor Plänen, Kohlendioxid auch in Meeren zu versenken - das sensible ökologische Gleichgewicht der Ozeane könnte empfindlich gestört werden.
Den Klimakiller einfangen und wegschließen - das dürfte besonders auch solche Unternehmen in der EU interessieren, die sich ab nächstem Jahr mit Emmissionsrechten auseinander setzen müssen. Wer dann zu viel Kohlendioxid in die Luft jagd, muss ein Bußgeld zahlen. Norwegen verlangt eine Steuer für Kohlendioxid, das bei der Erdgasförderung freigesetzt wird. 240 Millionen Dollar hat das Unternehmen Statoil bereits gespart, indem es das Treibhausgas im Sandstein unter der Nordsee versenkt hat. Eine kanadische Ölgesellschaft pumpt derweil Kohlendioxid in still gelegte Bohrlöcher, wo es sich mit Ölresten vermischt und das Volumen des Rohöls vergrößert und den Förderdruck erhöht.
Kritiker der Sequstrierung befürchten allerdings ein neues Atomproblem. Sie sprechen von einem gigantischen Geoexperiment mit unabsehbaren Folgen. Besonders problematisch sei die Sicherung der Gas-Depots. Eindringlich warnen sie vor Plänen, Kohlendioxid auch in Meeren zu versenken - das sensible ökologische Gleichgewicht der Ozeane könnte empfindlich gestört werden.
Quelle: UD