Klimawandel

Klimawandel: Briten fordern sofortiges Handeln

„Noch können wir es uns leisten, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Tun wir jetzt nichts, werden wir es bald nicht mehr können“ - das ist die Einschätzung des Obersten Wissenschaftlichen Beraters der britischen Regierung, Sir David King. In einem Vortrag in der Reihe „Greenpeace Business Lectures“ rief der bekannte britische Wissenschaftler in London zu globalen Maßnahmen gegen den Klimawandel auf.

20.10.2004

„Bei den meisten Dingen erwarten wir, dass die Kinder auf ihre Eltern hören. Beim Klimawandel aber sollten die Eltern auf ihre Kinder hören,“ meint Englands Premierminister Tony Blair. Der britische Premierminister bezeichnet den Klimawandel als die größte Umweltherausforderung für die Menschheit. In einer Rede am 14. September in London machte er deutlich, dass die Bewältigung des Problems der globalen Erwärmung - neben Afrika - 2005 beim britischen Vorsitz in der G8 oberste Priorität haben wird.

Im Vorfeld des G8-Vorsitzes wird am 3. November 2004 in der Britischen Botschaft in Berlin anlässlich des Staatsbesuchs Ihrer Majestät Königin Elizabeth II. eine hochkarätig besetzte britisch-deutsche Klimaschutzkonferenz stattfinden. Dabei werden führende Wissenschaftler, Politiker und Vertreter von Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen und Medien gemeinsam darüber beraten, was Wissenschaft und Technik tun können, um eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern. Die britische Umweltministerin Margaret Beckett sowie die Bundesminister Trittin und Bulmahn werden bei der Konferenz sprechen.

Im Vorfeld äußerte sich der oberste wissenschaftliche Berater der britischen Regierung, Sir David King: "Der Klimawandel ist ein reales und ernst zu nehmendes Problem, das globale Maßnahmen erfordert. Wir müssen schnell handeln, um die Auswirkungen des Klimawandels insgesamt abzumildern und uns auf die unausweichlichen Folgen einzustellen. Schon jetzt kommt es vermehrt zu starken Stürmen auf den Meeren und zu Überschwemmungen in unseren Städten. Die globale Erwärmung trägt dazu bei, dass wir häufiger mit Extremwetterereignissen rechnen müssen.

Die Kohlendioxidkonzentration ist so hoch wie noch nie und wird sicher noch weiter steigen. Natürliche Faktoren wie das El-Nino-Phänomen können diesen Anstieg nicht allein verursacht haben. Er ist das Ergebnis der Aktivitäten des Menschen, der die auf der Erde vorhandenen Kohlenstoffvorräte in noch die dagewesenem Tempo verbrennt. Wir müssen unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erheblich reduzieren und mögliche Alternativen ausloten, wie z.B. Erneuerbare, Wasserstoff und Kernfusion.

Ich bin Optimist, und meine gute Nachricht lautet, dass wir jetzt verstehen, was sich abspielt, und deshalb auch wissen, was wir dagegen tun müssen: globale Maßnahmen zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen sind das A und O. Wir alle sind dabei mit verantwortlich und müssen unseren Teil beitragen - die Regierungen ebenso wie die Wirtschaft und auch jeder einzelne Bürger. Noch können wir es uns leisten, Maßnahmen zu ergreifen. Bald nicht mehr."

Dies war der dritte Vortrag in der Reihe „Greenpeace Business Lectures“, die einen wichtigen Kanal für die Kommunikation zwischen Umweltschützern und Industrie bilden.
Quelle: UD
 
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