Klimawandel

Klimakonferenz (CoP10) in Buenos Aires

Vom 6. bis zum 17. Dezember treffen sich die Vertragsstaaten zur zehnten UN- Klimafolgekonferenz (COP 10) in Buenos Aires, um über die weiteren politischen Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen zu verhandeln. Das Treffen in der argentinischen Hauptstadt ist das letzte, bevor das Kioto-Protokoll am 16. Februar 2005 in Kraft tritt.

07.12.2004

Der Gipfel in Buenos Aires biete nach Einschätzung des WWF große Chancen, die Umsetzung des Klimaschutzes weltweit zu beschleunigen. "Es muss jetzt ein Weg aufgezeigt werden, wie die internationale Staatengemeinschaft nach dem Jahr 2012 die klimaschädlichen Treibhausgase drastisch reduziert", fordert Regine Günther, Leiterin des Referats Klimaschutz beim WWF Deutschland. Es sei ein wichtiges Signal, dass das Kyoto-Protokoll im nächsten Jahr in Kraft trete, damit werden die Vereinbarungen verbindlich.

Zukünftige Eckpfeiler internationaler Klimapolitik zeigt ein Vorschlag auf, der vom Wuppertal Institut gemeinsam mit 14 Wissenschaftlern aus allen Weltregionen entwickelt wurde. Dieser beinhaltet neben der Forderung nach anspruchsvolleren Reduktionszielen in Industrieländern auch ein Verfahren zur Einbeziehung von Emissionsminderungspflichten in Schwellen- und Entwicklungsländern. Diese werden sich jedoch nur auf neue Klimaschutzpflichten einlassen, so eine weitere Schlussfolgerung des Vorschlags, wenn in zukünftigen Verhandlungen auch das Thema "Anpassung an den Klimawandel" mit gleichem Gewicht behandelt wird. Denn schon heute ist dies für viele verwundbare Regionen des Südens von existenzieller Bedeutung.

In Argentinien geht es auch um die Auswirkungen von Klimaveränderungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können, und um Maßnahmen, mit denen diesen Auswirkungen begegnet werden kann. Eine Hauptfrage der dort zusammen treffenden Staaten wird zusätzlich sein, wie mit den USA umgegangen werden soll, deren Präsident und Regierung weder genug Sachverstand noch ausreichend Fantasie besitzen, um sich die Folgen von klimatischem Wandel vorzustellen, und die so eng mit der rückständigen Industrielobby verbunden sind, dass sie wie Puppen nach deren Pfeife tanzen.

Doch auch in Deutschland ist das Thema "Anpassung" an den bereits stattfindenden Klimawandel hochaktuell und ein noch kaum entwickeltes Politik- und Forschungsfeld. Die zunehmenden Extremereignisse, die uns in den letzten 15 Jahren betroffen haben, Stürme wie Lothar und Anatol, Hitzesommer und Starkregenfälle wie im Erzgebirge und Überschwemmungen an den Strömen wie Elbe, Rhein und Oder erfordern mehr als eine nachträgliche Schadensregulierung. Um Fehlinvestitionen zu vermeiden und angemessene Vorsorge zu treffen, muss sich insbesondere Infrastrukturpolitik dieser Aufgabe stellen. Gerade bei Infrastrukturprojekten besteht die Notwendigkeit, eine vorsorgende Anpassungspolitik mit wirtschaftlichem Nutzen und einer aktiven Emissionsminderung zu verbinden. Das Wuppertal Institut wird seine Forschung insbesondere im Rahmen zukünftiger Energie- und Mobilitätsstrukturen in dieser Hinsicht verstärken.
Quelle: UD
 
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