Klimawandel

Kyoto in Kraft - Erster Schritt, aber noch kein Grund zu jubeln

"Es gibt keinen Grund zu jubeln. Um das Klima wirklich zu schützen, muss noch viel geschehen", sagt der Energie-Experte am Öko- Institut, Felix Christian Matthes. "In den nächsten Jahren kommt es vor allem darauf an, die Vereinbarungen von Kyoto umzusetzen. Denn weder die Europäische Union noch Deutschland werden die Ziele im Selbstlauf erreichen." Um der eigenen Verantwortung für den Klimaschutz weiterhin gerecht zu werden, startet das Öko-Institut ab sofort damit, die Emissionen aus Flugreisen seiner MitarbeiterInnen zu kompensieren.

21.02.2005

Mit dem Kyoto-Protokoll ist ein System etabliert worden, das den teilnehmenden Staaten feste Vorgaben macht, in welchem Umfang die klimaschädlichen Schadstoffemissionen vermindert oder eingeschränkt werden müssen. Nach Einschätzung des Öko-Instituts lässt sich die globale Erderwärmung aber nur dann stoppen, wenn die Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts weltweit um etwa 50 Prozent sinken.

Deshalb dürfen die festen Emissionsvorgaben im Kyoto-Protokoll auch bei den anstehenden Verhandlungen für den Zeitraum nach 2012 nicht aufgeweicht werden. Das Kyoto-Protokoll muss stattdessen als ein Kern für die Weiterentwicklung des internationalen Klimaschutzregimes bewahrt werden. "Nachdem die Industrie mit dem europäischen Emissionshandelssystem nur auf minimale Klimaschutzbeiträge verpflichtet werden konnte, sind weitere klimaschutzpolitische Anstrengungen unbedingt notwendig", fordert Dr. Felix Christian Matthes.

So wird es in Deutschland darauf ankommen, im anstehenden Klimaschutzprogramm Maßnahmen zu verankern, damit bedeutend weniger klimaschädliche Schadstoffemissionen ausgestoßen werden. Bisher klafft zwischen dem Emissionsziel für Deutschland in Höhe von etwa 986 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten und der Realität noch eine Lücke von 20 Millionen Tonnen.

Das Öko-Institut hat die Bundesregierung und die Europäische Union bei der Einführung des Emissionshandelssystems beratend unterstützt. In weiteren aktuellen Arbeiten forscht das Institut insbesondere zur Weiterentwicklung des Emissionshandelssystems, zur Einführung des Emissionshandels im Luftverkehr, zur Unterstützung der Kraft-Wärme- Kopplung, zu Herkunftsnachweisen für Strom sowie zur Biomassenutzung.Zudem wird sich das Institut verstärkt für den Klimaschutz im Verkehrsbereich engagieren und zur Effizienzsteigerung und dem Einsatz alternativer Kraftstoffe und Antriebe im Personen- sowie im Güterverkehr arbeiten.
Quelle: UD
 
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