Klimawandel

Weniger CO2 bei der Stahlerzeugung - ThyssenKrupp beteiligt sich an internationalem Konsortium

Ein Konsortium aus 48 europäischen Unternehmen und Organisationen hat eine gemeinsame Forschungsinitiative zur Verringerung der Kohlendioxid (CO2)- und anderer Treibhausgasemissionen bei der Stahlerzeugung vereinbart. Der Name des Konsortiums, ULCOS, steht für "Ultra Low CO2 Steelmaking". Die Initiative wird von der Europäischen Kommission gefördert.

08.03.2005

ULCOS wird neue Konzepte untersuchen, die das Potenzial haben, die spezifischen CO2-Emissionen bei der Stahlerzeugung auf Eisenerz-Basis um mehr als 30 Prozent zu verringern. Minderungen dieser Größenordnung, die man als Forderungen nach Ablauf des jetzt in Kraft getretenen Kyoto-Protokolls erwartet, machen neue Verfahren auf der Grundlage bahnbrechender Technologien notwendig. Hierzu gehört beispielsweise die Rückführung von Hochofengas, dem zuvor CO2 entzogen wurde. Neue Technologien zur Speicherung von CO2 sind ebenfalls Gegenstand der Forschungsinitiative. Außerdem untersucht werden Elektrolyse, Verwendung von Wasserstoff, Kohlenstoff oder Erdgas, wobei CO2 in eigenen Reaktoren abgeschieden und gespeichert wird, oder die Verwendung von Biomasse.

Den Kern des Konsortiums bilden die Stahlhersteller ThyssenKrupp Stahl, Arcelor, Corus, Riva, Voestalpine, Saarstahl und Dillinger Hüttenwerke sowie der Erzproduzent LKAB. Arcelor koordiniert die Aktivitäten der Gruppe. Das ULCOS-Programm ist Teil einer fachübergreifenden Stahlforschungsplattform, die durch die Innovationsprogramme der Europäischen Kommission mitfinanziert wird. Die Plattform wurde am 12. März 2004 offiziell ins Leben gerufen. Die Gesamtfinanzierung beträgt 45 Mio Euro. Diese werden rund hälftig durch die Europäische Kommission und die beteiligten Unternehmen getragen.

Die von ULCOS angestrebte Emissionsminderung ist ein ehrgeiziges Ziel. Bei der Stahlherstellung in integrierten Hüttenwerken entstehen zurzeit rund zwei Tonnen CO2 pro Tonne Stahl. Durch intensive Anstrengungen in der Vergangenheit hat die Branche sowohl den Energiebedarf als auch die CO2-Emissionen der Stahlwerke deutlich gesenkt: Beim spezifischen Energieverbrauch beträgt die in den vergangenen 40 Jahren erzielte Einsparung 60 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden die gesamten CO2-Emissionen der Stahlindustrie um 50 Prozent reduziert.

Innerhalb von fünf Jahren soll ULCOS ein Konzept für ein auf Eisenerz basierendes Herstellungsverfahren vorlegen und seine Machbarkeit im Hinblick auf Technologie, Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit nachweisen. Nach einer weiteren fünfjährigen Pilotphase soll über eine großtechnische Umsetzung entschieden werden. Die Fortschritte des Programms werden vom Direktorat Industrietechnologien der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission verfolgt.
Quelle: UD
 
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