Klimawandel
Briten fordern eindringlich Kurswechsel in Klimafragen
Im Vorfeld der Konferenz der G8-Energie- und Umweltminister befasst sich Lord Robert May of Oxford, Präsident der Royal Society, mit den Auswirkungen des Klimawandels. Der Anstieg der Treibhausgasemissionen in den USA seit 1990 wird die vom Kyoto-Protokoll vorgesehenen Reduzierungen klein erscheinen lassen und die Notwendigkeit einer wirklich globalen Anstrengung zur Bekämpfung der Klimaveränderung unter Einbeziehung der USA unterstreichen.
15.03.2005
Lord May fordert die US-Regierung auf einzusehen, dass die Argumente für eine Verringerung der Treibhausgasemissionen unumstritten sind, und warnt die politischen Führer davor, "sich wie moderne Neros aufzuführen, die fiedeln, während die Welt brennt".
„Alle Länder müssen akzeptieren, dass jetzt genügend Beweise vorliegen. Welche Konsequenzen es haben kann, wenn weiterhin geleugnet wird, dass die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt letztlich katastrophale Folgen für uns alle haben könnten,“ so May. In Großbritannien liege die Gefahr primär in Überflutungen. Anpassungsmaßnahmen orientierten sich an einem im April 2004 veröffentlichten Bericht des Foresight-Projekts zum Hochwasser- und Küstenschutz, und darin seien erstmals mehrere Ministerien eingebunden. Aber ganz gleich, was getan werde, die Menschen werden sich nicht vollständig gegen die Klimaveränderungen schützen können, wenn sie so weiter fortschreitet, wie es in den ′business-as-usual′ Modellen prognostiziert wird. Deshalb sei es zwingend, dass wir die Klimaveränderung begrenzen, indem der Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen reduziert werde.
Der beunruhigendste Aspekt des Klimawandels aber sei sein Potenzial, nicht mehr umkehrbare Prozesse in Gang zu setzen, die sich immer weiter beschleunigen könnten, wie z.B. die Freisetzung von CO2 durch den beschleunigten Zerfall organischen Materials, oder eine Abschwächung des Großen Ozeanischen Fließbands, welches dafür verantwortlich ist, dass das Klima viel milder ist, als ansonsten zu erwarten wäre. Dadurch steige in einigen Teilen der Welt mit dem Klimawandel die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen. Ein kürzlich von der Zeitschrift ′Nature′ veröffentlichtes Papier vermutet, der ungewöhnlich heiße Sommer 2003 in Europa, der mit seiner Hitzewelle fast 30.000 Menschenleben gefordert hat, könnte auf die zunehmende Variabilität zurückzuführen sein, mit der aufgrund des Klimawandels zu rechnen ist.
Dazu Lord May: „Was sollten wir angesichts dieser Beweislage, dass unsere Aktivitäten eine Veränderung des Klimas verursachen, nun also tun? Wie Sir David King, mein Nachfolger im Amt des Wissenschaftlichen Chefberaters der britischen Regierung, in einem Artikel in der Zeitschrift ′Science′ im Januar 2004 darlegte, gibt es drei denkbare Optionen: anpassen, abmildern oder ignorieren. Aber wir können die Gefahren, die aus der Klimaveränderung entstehen, nicht einfach ignorieren, deshalb müssen wir uns zum einen auf die Veränderungen einstellen, von denen wir jetzt schon wissen, dass sie auf jeden Fall eintreten werden, und zum anderen versuchen, weitere Folgen abzumildern.“
„Alle Länder müssen akzeptieren, dass jetzt genügend Beweise vorliegen. Welche Konsequenzen es haben kann, wenn weiterhin geleugnet wird, dass die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt letztlich katastrophale Folgen für uns alle haben könnten,“ so May. In Großbritannien liege die Gefahr primär in Überflutungen. Anpassungsmaßnahmen orientierten sich an einem im April 2004 veröffentlichten Bericht des Foresight-Projekts zum Hochwasser- und Küstenschutz, und darin seien erstmals mehrere Ministerien eingebunden. Aber ganz gleich, was getan werde, die Menschen werden sich nicht vollständig gegen die Klimaveränderungen schützen können, wenn sie so weiter fortschreitet, wie es in den ′business-as-usual′ Modellen prognostiziert wird. Deshalb sei es zwingend, dass wir die Klimaveränderung begrenzen, indem der Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen reduziert werde.
Der beunruhigendste Aspekt des Klimawandels aber sei sein Potenzial, nicht mehr umkehrbare Prozesse in Gang zu setzen, die sich immer weiter beschleunigen könnten, wie z.B. die Freisetzung von CO2 durch den beschleunigten Zerfall organischen Materials, oder eine Abschwächung des Großen Ozeanischen Fließbands, welches dafür verantwortlich ist, dass das Klima viel milder ist, als ansonsten zu erwarten wäre. Dadurch steige in einigen Teilen der Welt mit dem Klimawandel die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen. Ein kürzlich von der Zeitschrift ′Nature′ veröffentlichtes Papier vermutet, der ungewöhnlich heiße Sommer 2003 in Europa, der mit seiner Hitzewelle fast 30.000 Menschenleben gefordert hat, könnte auf die zunehmende Variabilität zurückzuführen sein, mit der aufgrund des Klimawandels zu rechnen ist.
Dazu Lord May: „Was sollten wir angesichts dieser Beweislage, dass unsere Aktivitäten eine Veränderung des Klimas verursachen, nun also tun? Wie Sir David King, mein Nachfolger im Amt des Wissenschaftlichen Chefberaters der britischen Regierung, in einem Artikel in der Zeitschrift ′Science′ im Januar 2004 darlegte, gibt es drei denkbare Optionen: anpassen, abmildern oder ignorieren. Aber wir können die Gefahren, die aus der Klimaveränderung entstehen, nicht einfach ignorieren, deshalb müssen wir uns zum einen auf die Veränderungen einstellen, von denen wir jetzt schon wissen, dass sie auf jeden Fall eintreten werden, und zum anderen versuchen, weitere Folgen abzumildern.“
Quelle: UD