Klimawandel

Wie steht es um den CO2-Markt?

Der fünfte Jahresbericht der Weltbank über den CO2-Markt zeigt, dass der CO2-Finanzierungsmarkt immer größer wird. 107 Mio. t Kohlendioxid-Äquivalente (tCO2e) wurden 2004 über Projekte eingetauscht. Das ist im Vergleich zu 2003 (78 Mio.) eine Zunahme von 38 %. In dem Bericht wird das bisherige Volumen im Jahr 2005 auf 43 Mio. tCO2e geschätzt.

16.05.2005

Nach dem Bericht haben sich die Volumen, die auf diesen Emissionsrechtemärkten gehandelt wurden, im Vergleich zum letzten Jahr
drastisch erhöht und sind nun mit den Volumen vergleichbar, die über projektbasierte Transaktionen eingetauscht wurden. Die von Januar 2004 bis
März 2005 auf allen Emissionsrechtemärkten gehandelte Gesamtmenge betrug etwa 56 Mio. tCO2e.
 
Dies wurde in erster Linie durch das Inkrafttreten des EU-ETS im Januar 2005 bewirkt. Die von Januar bis März gehandelten Volumen sind bereits 3,5-mal höher als das Gesamtvolumen der im ganzen Jahr 2004 gehandelten Emissionsrechte der Europäischen Union.
 
"Zusammengenommen deuten diese Entwicklungen darauf hin, dass der CO2-Markt  auf die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls und auf das Wirksamwerden des  EU-ETS reagiert. Eine erhöhte Aktivität sowohl auf den projekt- als auch den emissionsrechtebezogenen Märkten ist in den kommenden Jahren äußerst wahrscheinlich", sagt Franck Lecocq, Wirtschaftsexperte der Weltbank, der zusammen mit Karan Capoor aus dem Regionalbereich Afrika der Bank Verfasser des Berichts ist.
 
Preisschere ruft Besorgnis hervor
 
Der Bericht von 2005 zeigt, dass die Preise für projektbezogene
Emissionsreduktionen im Laufe des letzten Jahres um 20-25 % gestiegen sind. Verifizierte Emissionsreduktionen werden nun zu einem gewichteten Durchschnittspreis von 4,22 USD gehandelt, während zertifizierte Emissionsreduktionen nun zu einem gewichteten Durchschnittspreis von 5,22 USD/tCO2e zu kaufen sind. Der Verfall des Dollar im Verhältnis zum Euro erklärt diesen Unterschied nur teilweise. Die Preise bei den ersten Transaktionen im EU-ETS lagen 2004 zwischen 7 EUR und 9 EUR, sind im März und April 2005 jedoch erheblich auf 17 EUR angestiegen.
 
Die wachsende Differenz zwischen den CO2-Preisen in JI /CDM und im EU-ETS deutet auf eine fehlende Verbindung zwischen diesen Märkten hin, die bei
Projektsponsoren und Gastländern Besorgnis hervorruft. Im Bericht wird jedoch die Bestätigung erbracht, dass diese beiden Handelsgüter so unterschiedlich sind, dass sie nicht miteinander vergleichbar sind. Im Bericht wird betont, dass "diese Differenz durch eine Reihe von Faktoren zu erklären sein könnte, darunter geringe Handelsvolumen bei Emissionsrechten, was zu einer hohen Preisvolatilität führt; und das Preisgefälle könnte u.a. auch das Risiko widerspiegeln, das projektbezogenen Transaktionen innewohnt."

Unsicherheiten für die Zukunft

Nach dem Bericht von 2005 bleiben größere Unsicherheiten, "besonders das Fehlen eines Preissignals für Emissionsreduktionen über 2012 hinaus, was die Wirkung der CO2-Finanzierung auf CDM bei Projekten mit planmäßigen Vorlaufzeiten einschränkt." Dennoch hat sich die Anzahl von Käufern von Emissionsreduktionen erhöht, und es sind neue Käufer dazugekommen. Private und öffentliche Wirtschaftseinheiten in Europa repräsentieren nun 60 % des Volumens an Emissionsreduktionen, das über projektbezogenen Transaktionen gekauft wurde (Jan. 2004 bis April 2005), gegenüber 21 % für private und öffentliche Wirtschaftseinheiten in Japan und 4 % für private  Wirtschaftseinheiten in Kanada." 
 
Der Bericht basiert auf Daten sowohl aus Transaktionen, die nach den flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls - der gemeinsamen Umsetzung (Joint Implementation, JI) und dem Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM) - abgewickelt wurden, die es reichen Ländern ermöglichen, in Treibhausgas-Emissionsreduktionen in Entwicklungsländern und in Ländern mit Volkswirtschaften im Übergang zu investieren, als auch auf Daten aus den Transaktionen nach dem Emissionshandelssystem der Europäischen Union (EU-ETS) und anderen Treibhausgas-Handelssystemen, einschließlich der Emissionsrechtemärkte. In dem Bericht wird betont, dass der CO2-Markt das Wachstum eines neuen Wirtschaftsguts, des EU-ETS, erlebt. 
Quelle: UD
 
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