Klimawandel
Wälder Sibiriens speichern weniger CO2
Die Wälder Sibiriens speichern nach Angaben des europäischen Wissenschaftsteams "TCOS-Siberia-Projekt" weit weniger CO2 als bisher angenommen. "Die Hypothese, dass große Waldgebiete wie die sibirische Taiga als riesige Kohlenstoffsenken fungieren und maßgeblich helfen, Treibhausgase aus der Luft zu ziehen, konnten wir nicht bestätigen", bestätigt die Wissenschaftlerin Christiane Schmullius.
25.07.2005
Die Fernerkundungsexpertin der Universität Jena koordiniert das EU- finanzierte SIBERIA-II-Projekt zur Treibhausgasbilanzierung in Sibirien, dessen Ergebnisse jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Das Konsortium von Wissenschaftlern aus sieben Ländern dokumentiert erstmals mit Hilfe von Satellitendaten das Zusammenspiel zwischen globaler Erwärmung, Kohlenstoffkreislauf und Vegetation. Ziel des Projektes war es, besser zu verstehen, wie sich die Kohlenstoffvorräte Sibiriens verändern werden, wenn sich das Erdklima erwärmt, die Permafrostböden auftauen und sich auch die Landnutzung, wie Holzschlag und Landwirtschaft, ändert.
Der Klima-Hot-Spot Sibirien macht seinem Namen alle Ehre. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur im Gebiet ist seit 1960 um drei Grad gestiegen. Mit der Folge, dass die Tau- und Wachstumsperiode früher einsetzt. Doch was danach klingt, als würden eifrig sprießende Pflanzen nun mehr Treibhausgase aufnehmen, verkehrt sich auf lange Sicht gesehen in sein Gegenteil. Eine erste Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass die Wälder Sibiriens eine wesentlich kleinere Kohlenstoffsenke darstellen als allgemein vermutet, nämlich weniger als 20 Prozent der fossilen CO2-Emissionen der Russischen Föderation.
Dass ein verstärktes Wachstum der Wälder nicht die alleinige Lösung des Klimaproblems ist, steht damit fest. Im "Kyoto-Protokoll" wurde festgelegt, dass Wiederaufforstungen, die in einem bestimmten Zeitraum vorgenommen werden, auf die nationale Treibhausgasbilanz angerechnet werden können. "Diese Erkenntnisse können wir nun auch auf andere Regionen der nördlichen
Erdhalbkugel übertragen, etwa den Nadelwald in Kanada oder in den USA", sagt die Jenaer Wissenschaftlerin. Ob eine solche Untersuchung gewünscht ist, ist wohl eher eine Frage, die auf politischem Parkett entschieden wird.
Der Klima-Hot-Spot Sibirien macht seinem Namen alle Ehre. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur im Gebiet ist seit 1960 um drei Grad gestiegen. Mit der Folge, dass die Tau- und Wachstumsperiode früher einsetzt. Doch was danach klingt, als würden eifrig sprießende Pflanzen nun mehr Treibhausgase aufnehmen, verkehrt sich auf lange Sicht gesehen in sein Gegenteil. Eine erste Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass die Wälder Sibiriens eine wesentlich kleinere Kohlenstoffsenke darstellen als allgemein vermutet, nämlich weniger als 20 Prozent der fossilen CO2-Emissionen der Russischen Föderation.
Dass ein verstärktes Wachstum der Wälder nicht die alleinige Lösung des Klimaproblems ist, steht damit fest. Im "Kyoto-Protokoll" wurde festgelegt, dass Wiederaufforstungen, die in einem bestimmten Zeitraum vorgenommen werden, auf die nationale Treibhausgasbilanz angerechnet werden können. "Diese Erkenntnisse können wir nun auch auf andere Regionen der nördlichen
Erdhalbkugel übertragen, etwa den Nadelwald in Kanada oder in den USA", sagt die Jenaer Wissenschaftlerin. Ob eine solche Untersuchung gewünscht ist, ist wohl eher eine Frage, die auf politischem Parkett entschieden wird.
Quelle: UD