Klimawandel

BDI-Präsident Thumann fordert Klimabündnis mit den USA

Vor kurzem erregte BDI-Chef Thumann Aufsehen, als er die Klimapolitik der Bundesregierung scholt. Umweltverbände warfen ihm vor, aus einem parteienübergreifenden Konsenz auszuscheren. Jetzt konkretisierte Thumann seine Position: Auf Dauer müssten die „Kyoto-Staaten“ einen Konsens mit den Klimagegner aus den USA und Asien finden.

29.08.2005

Zur Zukunft der Klimapolitik erklärte BDI-Präsident Jürgen Thumann: „Mit der Politik, den Bürgern Deutschlands und Europas eint uns die Sorge um das weltweite Klima. Doch Klimapolitik ist nicht nur Umweltpolitik, sondern auch Wirtschaftspolitik. Wachstum und Beschäftigung sind ebenfalls Sorgen, die uns unter den Nägeln brennen. Deshalb sollten Politik und Wirtschaft gemeinsam darüber nachdenken, wie wir Deutschlands Potenziale besser nutzen können - sowohl für den globalen Klimaschutz als auch für das wirtschaftliche Wohlergehen unseres Landes.“

Ein Ausstieg aus dem Klimaschutz stehe für den BDI nicht zur Debatte. Aber die mit dem Kyoto-Protokoll verbundenen Hoffnungen hätten sich Ihrer Ansicht nach nicht erfüllt. Obwohl Deutschland die vorgegebenen Reduktionsziele fast erreicht habe, stiegen die globalen Emissionen weiterhin stark an. Das liege nach Ansicht des BDI vor allem daran, dass sich einige Länder, die für etwa die Hälfte der weltweiten Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich sind, dem Kyoto-Protokoll nicht angeschlossen haben. Ein Großteil dieser Länder hat vor kurzem einen eigenen Pakt geschlossen, die Asia-Pacific Partnership on Clean Development and Climate, dem neben den USA und Australien auch China, Japan, Indien und Südkorea angehören. Deshalb sollte sich Deutschland fragen, so der BDI-Chef, wie wir nach Ablauf des Kyoto-Protokolls 2012 zu einem wirksameren weltweiten Klimaschutz mit möglichst allen Ländern kommen.
 
Thumann: „Wir müssen weltweit ein gemeinsames Verständnis finden, wie der Klimawandel gebremst werden kann. Deshalb sollten Deutschland und die anderen Kyoto-Partner ein Bündnis anstreben mit der Asia- Pacific Partnership. Durch ein solches Bündnis könnten wir im internationalen Wettbewerb um neue klimaschonende Technologien unser Potenzial voll zum Einsatz bringen. Klimaschutz ist zu wichtig, um die Vorteile neuer Formen der internationalen Zusammenarbeit ungenutzt zu lassen. Wertschöpfung und Wachstum und damit neue Arbeitsplätze entstehen so auch in Deutschland.“
Quelle: UD
 
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