Klimawandel

Klimagipfel: Ende der "Aufwärmphase"

Der Klimagipfel in Montreal geht in die zweite Woche. Eine wichtige Entscheidung fiel bereits in den ersten Tagen. Am Mittwoch wurden die so genannten "Marrakesh Accords" unter Dach und Fach gebracht. Damit ist das Regelwerk zum Kyoto-Protokoll nun völkerrechtlich bindend.

06.12.2005

"Das ist ein schöner Anfangserfolg", kommentiert Regine Günther, Leiterin des Klimaprogramms vom WWF Deutschland die Entscheidung. Leider habe man sich bislang nicht auf die Bestätigung der Regeln für die so genannte Erfüllungskontrolle (Compliance) einigen können. Hier müssten in der kommenden Woche wahrscheinlich die anreisenden Minister noch mal ran.
 
Wichtigster Punkt der Verhandlungen in der zweiten Woche ist die Weiterführung des Kyoto-Protokolls über die Zeit nach 2012. "Der Startschuss hierfür muss noch in Montreal fallen", betont Regine Günther. Zentral hierbei seien die Minderungsziele für die Industriestaaten und welche Beiträge die Entwicklungsländer in einem zukünftigen System leisten wollen und können. Der WWF fordert von den Industrieländern ein eindeutiges Bekenntnis, die CO2 Emissionen nach 2012 deutlich schärfer zu reduzieren.
 
Damit der Gipfel ein Erfolg werde, sei mehr Engagement von den Regierungen nötig. Insbesondere die Europäer hätten sich bislang zu stark zurückgehalten. Die EU-Staaten  müssten im Hinblick auf die Entwicklungsländer deutlich machen, dass sie den Klimaschutz auf der Basis des Kyoto-Protokolls zügig vorantreiben wollen. Ein konkreter Zeitplan sei besonders für den Wirtschafts- und Finanzsektor wichtig. Die Unternehmen bräuchten klare Signale, um Planungssicherheit für Investitions-Entscheidungen zu bekommen. Nur so könne der Emissionshandelssektor mittelfristig Erfolg haben.
 
Einige Entwicklungs- und Schwellenländer wie Südafrika oder Papua Neuguinea haben in Montreal signalisiert, dass sie bereit sind, ihren Klimaschutzbeitrag zu übernehmen. Solange aber nicht klar ist, ob die Industrieländer ihre Verpflichtungen überhaupt erreichen, sehen sie allerdings für rechtlich verbindliche Zusagen erst einmal die Industriellwender in der Pflicht. Die Beiträge der Entwicklungsländer für die Zeit von 2013-2017 werden keine absoluten Emissionsreduktionen sein wie bei den Industriestaaten.
 
Die Äußerungen des deutschen Umweltministers Sigmar Gabriel bewertet der WWF positiv. Es sei richtig,  klar zu machen, dass man notfalls auch ohne die USA voranschreiten werde. Zugleich solle die Tür offen bleiben, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt hinzukommen könnten.
Quelle: UD
 
Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche