Klimawandel

2005 - Ein Jahr der Naturkatastrophen

Eine hohe Opferzahl von mehr als hunderttausend Toten - vor allem wegen des katastrophalen Erdbebens am 8. Oktober in Kaschmir - und Rekordschäden für die Assekuranz von über 75 Mrd. US$ kennzeichnen das Naturkatastrophenjahr 2005. Allein Hurrikan Katrina verursachte nach Schätzungen der Münchener Rück versicherte Marktschäden von rund 45 Mrd. US$ und machte eindringlich die erhöhte Sturmgefährdung deutlich.

30.12.2005

Die außergewöhnlich aktive und schadenträchtige Hurrikansaison 2005, u. a. mit Dennis, Emily, Katrina, Rita (jeweils im 3. Quartal) und zuletzt Wilma, hat auch die Münchener Rück stärker betroffen als bisher absehbar. Seit der letzten Schätzung vom 7.11. trafen laufend weitere Schadenmeldungen und Schadengutachterberichte ein. Nach Steuern reduzieren die Stürme das Konzernergebnis nun um fast 1,5 Mrd. €. Das sind - bereinigt um die Nettobelastung aus Wilma, die das 4. Quartal betraf - rund 500 Mio. € mehr als bei der Berichterstattung über die ersten drei Quartale kommuniziert.

Vor allem das verheerende Erdbeben in Kaschmir und die Auswirkungen von Hurrikan Katrina machten erneut die Bedrohungen deutlich, die weltweit von Naturgefahren ausgehen. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied der Münchener Rück: "Wir stellen unser Geschäft mehr denn je auf die veränderte Risikosituation und die enormen Schadenpotenziale ein. Daraus lassen sich zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten entwickeln. Unsere Produkte und unser Service werden dringend gebraucht. Wir werden diese Geschäftsmöglichkeiten nutzen, dabei aber nur risikoadäquate Preise und Bedingungen akzeptieren."

Die deutlich höhere Belastung der Münchener Rück und der meisten anderen Marktteilnehmer aus Nachmeldungen zum Katrina-Schaden spiegelt sich natürlich auch im Marktschaden. Die Münchener Rück hatte ihn zunächst auf bis zu 30 Mrd. US$ geschätzt, inzwischen geht sie jedoch von rund 45 Mrd. US$ aus. Ein wesentlicher Grund: Erst allmählich wurde das ganze Ausmaß der erheblichen Überschwemmungsschäden erkennbar, die einen breiten Küstenstreifen betrafen und in der Gewerbe- und Industrieversicherung gedeckt sind; sie sind zu einem hohen Anteil rückversichert. Hinzu kommt neben der komplexen Schadensituation, dass New Orleans erst seit Anfang Dezember uneingeschränkt zugänglich ist und deshalb die Betriebsunterbrechungs- und Gebäudeschäden nur mit erheblicher zeitlicher Verzögerung begutachtet werden können. Zusätzlich belasteten die nachfolgenden Stürme Rita und Wilma rückwirkend die Schadenhöhe des vorangegangenen Sturms Katrina; denn sie führten zu einem weiteren Nachfrage- und Kostenschub bei Materialien und Löhnen im Bau und Handwerk, der die bereits eingetretenen Katrina-Schäden noch verteuerte.

Bilanz Naturkatastrophen 2005

Die volkswirtschaftlichen Schäden schnellten hoch auf eine Rekordhöhe von über 200 Mrd. US$ (davon 125 Mrd. US$ allein durch Katrina) und liegen damit weit über denen des Vorjahres (2004: über 145 Mrd. US$).

Die versicherten Schäden erreichten mit über 75 Mrd. US$ eine völlig neue Dimension; die bisherige Rekordbelastung von 2004 verdoppelte sich nahezu. Mehr als 60 Mrd. US$ gingen auf das Konto der atlantischen Wirbelstürme. Wie 2004, damals auch im pazifischen Raum, waren es also vor allem Sturmereignisse, die hohe Wertekonzentrationen mit hoher Versicherungsdichte trafen.

Mit rund 650 Schadenereignissen lag die Anzahl der Naturkatastrophen auf Vorjahreshöhe und entsprach dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre.

Die Naturkatastrophen 2005 forderten über 100 000 Todesopfer. So viele Menschen kamen in den letzten 25 Jahren nur 1991 (rund 160 000 Tote, vor allem wegen der Sturmflut Bangladesch) und 2004 (über 200 000 Tote, vor allem wegen der Tsunamikatastrophe) ums Leben. Das Erdbeben vom 8. Oktober 2005 in Kaschmir zählt mit deutlich über 80 000 Toten, ungezählten Verletzten und vielen tausend Obdachlosen zu den schwersten Erdbebenkatastrophen der letzten 100 Jahre (siehe Anlage) und war die größte Naturkatastrophe in der Geschichte Pakistans. Obdachlosigkeit führt in der kalten Gebirgsregion zu besonders ernsten existenziellen Problemen. Die internationale Hilfe ist angelaufen.
Quelle: UD
 
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