Klimawandel
Clean Development Mechanism-Projekt von Uhde
Bei Klimafragen und den Maßnahmen rund um das Kyoto-Protokoll ist meist vom Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß die Rede. Dabei gibt es auch andere Treibhausgase, die teilweise erheblich schädlicher sind. Etwa Lachgas: Eine Tonne dieses Treibhausgases trägt genauso sehr zur globalen Erwärmung bei wie ca. 310 Tonnen CO2. Ein neues Abgasbehandlungssystem der ThyssenKrupp-Tochter Uhde kann nunmehr maßgeblich zur Reduktion der weltweiten Lachgasemissionen beitragen.
25.09.2006
Zumeist ist in der Klimadebatte von Kohlendioxid die Rede, weil CO2 den
größten Anteil an der globalen Erwärmung ausmacht. Aber auch andere
Gase wie Methan, Lachgas, Fluor-Kohlenwasserstoffe und
Schwefelverbindungen verursachen erheblichen Schaden: Lachgas etwa hat
einen 310fach stärkeren Effekt als CO2. Größere Mengen Lachgas
entstehen u.a. bei der Produktion von Salpetersäure. Diese Anlagen gibt
es in fast jedem industrialisierten Land. Insgesamt werden derzeit
weltweit rund 55 Mio. Tonnen Salpetersäure jährlich hergestellt.
Salpetersäure verwendet man etwa für die Herstellung von Düngemitteln,
aber auch in der Metallverarbeitung.
Die ThyssenKrupp-Tochter Uhde hat vor wenigen Jahren nun ein spezielles Verfahren für die Abgasbehandlung von Salpetersäureanlagen entwickelt, welches den Emissionsausstoß erheblich verringert. Die Uhde-EnviNOx-Technologie ermöglicht es, etwa 98 bis 99 Prozent von in der Produktion anfallendem Lachgas abzubauen. Nach dem erfolgreichen Betrieb einer EnviNOx-Abgasbehandlung in Linz/Österreich erhielt Uhde weitere Aufträge zur Lieferung nach Ägypten und Südkorea. Das EnviNOx-Verfahren wandelt die bei der Salpetersäureproduktion entstehenden umweltschädlichen Stickoxide Lachgas (N2O) und NOx mit Hilfe eines speziellen Katalysators in die Luftbestandteile Stickstoff, Sauerstoff und Wasser um. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes tertiäres System: Das heißt, die Technik wird in den letzten Teil des Abgasstrangs eingebaut und hat somit keinen Einfluss auf die Produktionsabläufe.
Uhdes umwelt- und klimaschonende Technologie erhielt bereits mehrere Auszeichnungen. Am Standort Yeosu in Südkorea werden die jährlichen Emissionen in Zukunft um circa 4.800 Tonnen Lachgas reduziert. Durch die weit klimaschädigendere Wirkung von Lachgas entspricht dies einer CO2-Reduktion von rund 1,5 Mio. Tonnen pro Jahr. Uhdes Auftrag ist in ein Projekt zur Realisierung von Klimaschutzzielen nach dem Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM) gemäß des Kyoto-Protokolls eingebettet.
Diese Projekte ermöglichen Industriestaaten, in Drittländern Gutschriften für die Emissionsreduktion von Treibhausgasen zu erwirtschaften und in die eigenen Länder zu transferieren. Die koreanische Anlage wurde in Zusammenarbeit mit einer Tochtergesellschaft der österreichischen Carbon Projektentwicklung GmbH realisiert, die auch die weitere Vermarktung der Emissionseinsparungen übernimmt. Durch den Emissionshandel eröffnet sich nach Unternehmensansicht für Uhde mit der Planung und Lieferung von EnviNOx-Anlagen ein spannendes neues Geschäftsfeld.
Salpetersäure-Anlagen baut man übrigens bei Uhde schon seit Gründertagen: Die technische Grundlagen legte 1901 Wilhelm Ostwald Gemeinsam mit Friedrich Uhde entwickelte er wenige Jahre später eine erste Versuchsanlage. Seit seiner Gründung 1921 stellt das Dortmunder Unternehmen nun diese Anlagen her. Weltweit sind es bis heute nach Firmenangaben rund 200.
Die ThyssenKrupp-Tochter Uhde hat vor wenigen Jahren nun ein spezielles Verfahren für die Abgasbehandlung von Salpetersäureanlagen entwickelt, welches den Emissionsausstoß erheblich verringert. Die Uhde-EnviNOx-Technologie ermöglicht es, etwa 98 bis 99 Prozent von in der Produktion anfallendem Lachgas abzubauen. Nach dem erfolgreichen Betrieb einer EnviNOx-Abgasbehandlung in Linz/Österreich erhielt Uhde weitere Aufträge zur Lieferung nach Ägypten und Südkorea. Das EnviNOx-Verfahren wandelt die bei der Salpetersäureproduktion entstehenden umweltschädlichen Stickoxide Lachgas (N2O) und NOx mit Hilfe eines speziellen Katalysators in die Luftbestandteile Stickstoff, Sauerstoff und Wasser um. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes tertiäres System: Das heißt, die Technik wird in den letzten Teil des Abgasstrangs eingebaut und hat somit keinen Einfluss auf die Produktionsabläufe.
Uhdes umwelt- und klimaschonende Technologie erhielt bereits mehrere Auszeichnungen. Am Standort Yeosu in Südkorea werden die jährlichen Emissionen in Zukunft um circa 4.800 Tonnen Lachgas reduziert. Durch die weit klimaschädigendere Wirkung von Lachgas entspricht dies einer CO2-Reduktion von rund 1,5 Mio. Tonnen pro Jahr. Uhdes Auftrag ist in ein Projekt zur Realisierung von Klimaschutzzielen nach dem Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM) gemäß des Kyoto-Protokolls eingebettet.
Diese Projekte ermöglichen Industriestaaten, in Drittländern Gutschriften für die Emissionsreduktion von Treibhausgasen zu erwirtschaften und in die eigenen Länder zu transferieren. Die koreanische Anlage wurde in Zusammenarbeit mit einer Tochtergesellschaft der österreichischen Carbon Projektentwicklung GmbH realisiert, die auch die weitere Vermarktung der Emissionseinsparungen übernimmt. Durch den Emissionshandel eröffnet sich nach Unternehmensansicht für Uhde mit der Planung und Lieferung von EnviNOx-Anlagen ein spannendes neues Geschäftsfeld.
Salpetersäure-Anlagen baut man übrigens bei Uhde schon seit Gründertagen: Die technische Grundlagen legte 1901 Wilhelm Ostwald Gemeinsam mit Friedrich Uhde entwickelte er wenige Jahre später eine erste Versuchsanlage. Seit seiner Gründung 1921 stellt das Dortmunder Unternehmen nun diese Anlagen her. Weltweit sind es bis heute nach Firmenangaben rund 200.
Quelle: UD