Klimawandel
Klimawandel - Staatsfeind No. 1
Der immer deutlicher werdende Wandel des globalen Klimas "ist das größte Problem, mit dem unsere Zivilisation je konfrontiert war", sagt Sir David King, wissenschaftlicher Chefberater der britischen Regierung, in einem jetzt veröffentlichten "dringlichen Aufruf". Um katastrophale Folgen der verhängnisvollen Entwicklung abzuwenden, sei jetzt eine kollektive, globale Reaktion erforderlich. Wenn nicht schleunigst konsequent gehandelt werde, so King, "dann wird sich das auf hunderte von Jahren auswirken".
26.09.2006
King, der seit vielen Jahren die Eindämmung des Klimawandels zu
seiner Hauptaufgabe gemacht hat, wird einer der Starredner auf dem
Kongress "Klima im Wandel - Fakten, Folgen, Perspektiven" sein, der
jetzt in Berlin stattfand. Neben King werden unter anderen der
Weltbestsellerautor Tim Flannery aus Australien ("Wir Wettermacher"),
der Klimaforscher Mojib Latif
und Jiahua Pan vom Research Center for Sustainable Development
an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften neueste
Ergebnisse aus der Forschung und Wege und Methoden zur Verhinderung
eines verhängnisvollen Klimawandels diskutieren.
Die teilnehmenden Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler, zu denen auch der Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung John Schellnhuber gehört, werden am Schlusstag des Kongresses eine "Berliner Erklärung" verabschieden, die die geeigneten Abwehrmaßnahmen benennt und Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit zu wirksamen Aktionen auffordert.
Per Video live zugeschaltet ist der amerikanische Vizepräsident Al Gore. Gore, der seit langem für eine ökologische Orientierung in der Politik steht, hat unlängst in Cannes seinen Klima-Film "An Inconvenient Truth" vorgestellt. Der Film, der derzeit in den USA mit großem Erfolg läuft und in Deutschland im Oktober in die Kinos kommen soll, beschreibt in nüchterner Manier die fatalen Folgen des Klimawandels.
Klima bedroht Wirtschaft
Der vom Menschen verursachte Klimawandel muss als unmittelbare Bedrohung für nationale Sicherheit und Wohlstand betrachtet werden, so John Ashton, der britische Sonderbeauftragte für Klimaschutz. Er argumentierte in einem Meinungsbeitrag im BBC, dass wir das Klima stabilisieren müssen, koste es was es wolle, denn dies nicht zu tun, würde uns künftig weitaus teurer kommen.
Ashton: „Der Klimawandel ist möglicherweise die schwerste Bedrohung, der dieser grundlegendste aller Sozialkontrakte je ausgesetzt war. Am 28. August 2005 war New Orleans eine wohlhabende, stabile und relativ harmonische Stadt. Am Abend des nächsten Tages war der größte Teil der Einwohner aus ihren Häusern vertrieben, es gab keinen Strom, keine Lebensmittel, kein Trinkwasser und keine medizinische Versorgung. Binnen einer Woche waren Recht und Ordnung zusammengebrochen und herumziehende bewaffnete Männer beherrschten die Straßen. Latente rassische und politische Spannungen kamen explosionsartig zum Ausbruch, als der "Schwarze Peter" der Verantwortung für die Reaktion auf die Katastrophe - und für das Versäumnis, sie zu verhindern - hin und her geschoben wurde. Monatelang überschwemmten die Hurricane-Flüchtlinge umliegende Städte und Bundesstaaten, und die politischen und rassischen Spannungen breiteten sich im Land aus. Vermutlich wird New Orleans niemals wieder ganz so sein wie früher. Der Hurricane Katrina hat eine Stadt der reichsten Nation dieser Welt getroffen. Wenn irgendein Land stark genug sein sollte, mit der Gewalt der Natur fertig zu werden, dann die Vereinigten Staaten. Die Auswirkungen extremer Klimaereignisse auf Wirtschaft und Sicherheit werden viel dramatischer sein, wenn verwundbarere Regionen betroffen sind, wie z.B. Afrika und das südliche Asien, oder strategisch bedeutende Regionen wie der Nahe Osten. In Afrika wird das bereits deutlich. Ein Faktor, der wesentlich zu dem Konflikt in Darfur beigetragen hat, ist eine Veränderung in den Regenfällen, die dazu geführt hat, dass nomadische Hirten und sesshafte Ackerbauern in Konflikt miteinander geraten sind.“
Die teilnehmenden Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler, zu denen auch der Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung John Schellnhuber gehört, werden am Schlusstag des Kongresses eine "Berliner Erklärung" verabschieden, die die geeigneten Abwehrmaßnahmen benennt und Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit zu wirksamen Aktionen auffordert.
Per Video live zugeschaltet ist der amerikanische Vizepräsident Al Gore. Gore, der seit langem für eine ökologische Orientierung in der Politik steht, hat unlängst in Cannes seinen Klima-Film "An Inconvenient Truth" vorgestellt. Der Film, der derzeit in den USA mit großem Erfolg läuft und in Deutschland im Oktober in die Kinos kommen soll, beschreibt in nüchterner Manier die fatalen Folgen des Klimawandels.
Klima bedroht Wirtschaft
Der vom Menschen verursachte Klimawandel muss als unmittelbare Bedrohung für nationale Sicherheit und Wohlstand betrachtet werden, so John Ashton, der britische Sonderbeauftragte für Klimaschutz. Er argumentierte in einem Meinungsbeitrag im BBC, dass wir das Klima stabilisieren müssen, koste es was es wolle, denn dies nicht zu tun, würde uns künftig weitaus teurer kommen.
Ashton: „Der Klimawandel ist möglicherweise die schwerste Bedrohung, der dieser grundlegendste aller Sozialkontrakte je ausgesetzt war. Am 28. August 2005 war New Orleans eine wohlhabende, stabile und relativ harmonische Stadt. Am Abend des nächsten Tages war der größte Teil der Einwohner aus ihren Häusern vertrieben, es gab keinen Strom, keine Lebensmittel, kein Trinkwasser und keine medizinische Versorgung. Binnen einer Woche waren Recht und Ordnung zusammengebrochen und herumziehende bewaffnete Männer beherrschten die Straßen. Latente rassische und politische Spannungen kamen explosionsartig zum Ausbruch, als der "Schwarze Peter" der Verantwortung für die Reaktion auf die Katastrophe - und für das Versäumnis, sie zu verhindern - hin und her geschoben wurde. Monatelang überschwemmten die Hurricane-Flüchtlinge umliegende Städte und Bundesstaaten, und die politischen und rassischen Spannungen breiteten sich im Land aus. Vermutlich wird New Orleans niemals wieder ganz so sein wie früher. Der Hurricane Katrina hat eine Stadt der reichsten Nation dieser Welt getroffen. Wenn irgendein Land stark genug sein sollte, mit der Gewalt der Natur fertig zu werden, dann die Vereinigten Staaten. Die Auswirkungen extremer Klimaereignisse auf Wirtschaft und Sicherheit werden viel dramatischer sein, wenn verwundbarere Regionen betroffen sind, wie z.B. Afrika und das südliche Asien, oder strategisch bedeutende Regionen wie der Nahe Osten. In Afrika wird das bereits deutlich. Ein Faktor, der wesentlich zu dem Konflikt in Darfur beigetragen hat, ist eine Veränderung in den Regenfällen, die dazu geführt hat, dass nomadische Hirten und sesshafte Ackerbauern in Konflikt miteinander geraten sind.“
Quelle: UD