Klimawandel

Klimawandel erreicht Chefetagen

Der Klimawandel ist in den Chefetagen angekommen. Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus dem "Carbon Disclosure Report", der jetzt in Frankfurt vorgestellt wurde. "Inzwischen leugnet kein großes Unternehmen mehr die Bedeutung des Klimawandels in Deutschland", erläutert Mattias Kopp, Finanzreferent beim WWF Deutschland die Ergebnisse. Die Erkenntnis, dass der Klimawandel nicht nur Natur und Umwelt sondern zugleich den Geldbeutel vieler Anleger bedroht, setze sich allmählich durch.

04.10.2006

Die größten Anleger wie Banken, Versicherungen und Pensionsfonds, die gemeinsam ein Vermögen von mehr als 31 Billionen US-Dollar verwalten, haben das Risiko erkannt. Sie initiierten das "Carbon Disclosure Project (CDP)", um die Bedeutung von CO2-Emissionen für den Unternehmenswert bewusst und zugleich dem Finanzmarkt Informationen über den CO2-Ausstoß von Unternehmen zugänglich zu machen. Nachdem Anfang der Woche bereits der globale Bericht in New York präsentiert wurde, wurde jetzt in Frankfurt am Main der deutsche Bericht vorgestellt. Er dokumentiert, ob und wie sich die 200 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland dem Klimawandel stellen. Die Unternehmen werden in diesen Auswertungen nach der Transparenz in der Berichterstattung ihrer CO2-Emissionen untersucht. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Bedeutung des Klimawandels für den Unternehmenserfolg geworfen.
 
Die Tendenzen aus dem CDP-Bericht unterstreichen die WWF-Stellungnahmen der vergangenen Jahre: Der Klimawandel birgt fundamentale Risiken für zukünftigen Geschäftserfolge. Das CDP stellt fest, dass in Unternehmen zwar der Grad an Verständnis und Aufmerksamkeit wächst, aber dies noch nicht mit entsprechenden Maßnahmen oder Reduktionsprogrammen unterlegt ist. 80 Prozent der globalen Emissionen werden von drei Sektoren verursacht: Energieerzeugung, Öl und Gas, und Metall- und Stahlverarbeitung plus Bergbau. Mindestens diese Branchen sehen sich einer fundamental veränderten Zukunft gegenüber und dies müssten auch Investoren stärker berücksichtigen.
 
"Gefahr erkannt, heißt aber auch im Finanzsektor noch lange nicht Gefahr gebannt", bemängelt Matthias Kopp. Der WWF fordert eine pro-aktive Integration von Klima- und CO2-Risikoaspekten in die Risikomanagementprozesse und die Investmentauswahl. Nur so lassen sich nachhaltig die Strukturen ändern und richtige Anreize etablieren. Die CO2-Reduktion von Unternehmen müsse sich auszahlen, da hierdurch Geschäftsrisiken reduziert würden. Bislang werden einer groben Schätzung im CDP-Bericht zufolge weniger als 0,1 Prozent der Kapitalanlagen in dieser umfassenden Form verwaltet. Einzelne Investoren, wie die Allianz oder auch die MünchnerRück, beginnen sich auf diesen Weg zu machen, nur reiche weder die Geschwindigkeit noch sei eine erkennbare breitere Bewegung in Sicht.
Quelle: UD
 
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