Klimawandel
Weltklimakonferenz in Nairobi eröffnet
In Nairobi hat die nächste Verhandlungsrunde im internationalen Klimaschutz begonnen. Mit Kenia ist erstmals ein Land der Subsahara Gastgeber einer Klimakonferenz. Eine Region, in der die Auswirkungen des Klimawandels mit sich ausbreitenden Wüsten, veränderten Niederschlagsmustern und knapper werdenden Süßwasservorkommen bereits heute deutlich spürbar sind. Auf der Agenda stehen die Verhandlung eines Post-2012 Klimaschutzregimes und mehr Anpassungen.
07.11.2006
„Dieses Verhandlungsmandat muss attraktive Elemente für alle Staaten
enthalten, um sie zur Teilnahme an einem künftigen Klimaschutzregime zu
bewegen. Zugleich muss es den Rahmen beschreiben, in dem sich die
Beiträge der Staaten bewegen müssen. Historische Verantwortung,
Entwicklungsstand, Pro-Kopf-Emissionen und Möglichkeiten zur Minde-rung
von Emissionen sind Kriterien, anhand derer die Beiträge einzelner
Staaten differen-ziert werden können," erklärte Bundesumweltminister Gabriel zum Auftakt der Veranstaltung.
Vor diesem Hintergrund ist die kenianische Hauptstadt als Tagungsort gut gewählt, meint der WWF. Die Delegierten dürften einen Vorgeschmack erhalten, was viele Regionen der Welt erwartet, wenn es nicht gelingt, den globalen Anstieg der Temperatur unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Ein jetzt vorgelegter WWF-Report verdeutlicht, wie Afrika schon heute unter dem Klimawandel ächzt. Im vergangenen Jahrhundert sind die Durchschnittstemperaturen auf dem schwarzen Kontinent um 0,7 Grad Celsius angestiegen. Für die Zukunft rechnen die Wissenschaftler mit einer weiteren Erwärmung von bis zu einem halben Grad alle zehn Jahre. Sintflutartige Niederschläge in Regenzeiten im Wechsel mit noch schlimmeren Dürren dürften die Folgen sein. Schnee am Kilimandscharo wird es kaum noch geben. Die Gletscher auf dem Dach Afrikas sind seit Jahrzehnten auf dem Rückzug.
"Die ärmsten Länder der Welt sind nicht in der Lage, die Bedrohung alleine in den Griff zu bekommen. Wassermangel, Hungersnöte und die Ausbreitung von Krankheiten werden sich durch den Klimawandel verschärfen", befürchtet Regine Günther vom WWF. Die Naturschutzorganisation fordert die Verursacher des Problems, also in erster Linie die Industrieländer, auf, entsprechende Mittel bereitzustellen, um die Folgen des Klimawandels zu mildern. Gerade Länder, die besonders unter dem Klimawandel leiden, benötigen finanzielle
Unterstützung, um sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen. In Afrika reicht das Spektrum an nötigen Maßnahmen von Sturm-Frühwarnsystemen bis hin zum Aufbau effizienter Bewässerung.
Konkreter Klima-Fahrplan gefordert
Die Umweltschutzorganisation BUND erwartet vom Weltklimagipfel in Nairobi einen konkreten Fahrplan für den Abschluss eines "Kyoto-Plus"-Abkommens zur
Verminderung der Treibhausgase für den Zeitraum nach 2012. Bis 2012
wollen die 141 Unterzeichnerstaaten des Kyoto-Abkommens die Klimagase
um fünf Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Für die Zeit danach
seien anspruchsvollere Ziele nötig. So müssten die Industriestaaten
bis 2020 ihre Emissionen um 30 Prozent senken. Außerdem müsse alles
getan werden, um große Emittenten wie die USA, Australien, China und
Indien in den Kyoto-Prozess einzugliedern.
Insgesamt beurteilt der Umweltverband die Lage des globalen Klimas skeptisch. Die Anstrengungen der Staatengemeinschaft reichten bei weitem nicht aus, um den Klimawandel zu stoppen. Die weltweite Emission an CO2 habe sich seit 1990 um rund 20 Prozent erhöht. Zunehmende Klimaextreme wie Überschwemmungen, Hurrikans oder Dürren seien die Folge.
Aus Anlass des Nairobi-Gipfels errichteten Aktivisten vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor dem Brandenburger Tor in Berlin eine "Kohlemauer" und verteilten eine Zeitung mit dem Titel "Kohle-Express" an Passanten. "Die Kohle vermauert die Zukunft" und "Klimaschutz jetzt!" war auf mitgebrachten Transparenten zu lesen.
Waldnutzung und Holzverwendung als Beitrag zum Klimaschutz
Zeitgleich wies der Holzabsatzfonds in Bonn darauf hin, dass eine nachhaltige Nutzung der heimischen Wälder sowie eine verstärkte Holzverwendung beim Bauen und Modernisieren einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas leisten kann. "Als Baumaterial drängt sich Holz vor dem Hintergrund der bedrohlichen Entwicklung und spürbaren Auswirkungen des Treibhauseffekts regelrecht auf. Allein ein durchschnittliches Einfamilienhaus speichert rund 40 Tonnen Kohlendioxid", so Dirk Alfter, Vorstandsvorsitzender des Holzabsatzfonds. "Das Multitalent Holz trägt Ökologie und Nachhaltigkeit in sich und weist zugleich ein unendliches Gestaltungspotenzial auf."
Mit 3,4 Milliarden Kubikmetern wachsen in Deutschland die größten Holzvorräte Europas. Die nachhaltige Bewirtschaftung der heimischen Wälder wird durch die Waldbesitzer unter ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten auf Basis der strengen Waldgesetzgebung von Bund und Ländern sowie einer zusätzlichen, freiwilligen Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft sichergestellt. Von den 11 Millionen Hektar Wald sind bereits 70 Prozent der Fläche zertifiziert. Damit nimmt die deutsche Forstwirtschaft weltweit einen Spitzenplatz ein. "Es spricht also alles dafür", so Dirk Alfter, "den Roh- und Baustoff Holz auch in Deutschland stärker als bisher zu nutzen. Unsere nachhaltige Forstwirtschaft und die artenreichen Wälder bieten eine exzellente Rohstoffgrundlage, Wirtschaft und Wissenschaft überzeugen durch Kompetenz und innovative Produkte."
Vor diesem Hintergrund ist die kenianische Hauptstadt als Tagungsort gut gewählt, meint der WWF. Die Delegierten dürften einen Vorgeschmack erhalten, was viele Regionen der Welt erwartet, wenn es nicht gelingt, den globalen Anstieg der Temperatur unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Ein jetzt vorgelegter WWF-Report verdeutlicht, wie Afrika schon heute unter dem Klimawandel ächzt. Im vergangenen Jahrhundert sind die Durchschnittstemperaturen auf dem schwarzen Kontinent um 0,7 Grad Celsius angestiegen. Für die Zukunft rechnen die Wissenschaftler mit einer weiteren Erwärmung von bis zu einem halben Grad alle zehn Jahre. Sintflutartige Niederschläge in Regenzeiten im Wechsel mit noch schlimmeren Dürren dürften die Folgen sein. Schnee am Kilimandscharo wird es kaum noch geben. Die Gletscher auf dem Dach Afrikas sind seit Jahrzehnten auf dem Rückzug.
"Die ärmsten Länder der Welt sind nicht in der Lage, die Bedrohung alleine in den Griff zu bekommen. Wassermangel, Hungersnöte und die Ausbreitung von Krankheiten werden sich durch den Klimawandel verschärfen", befürchtet Regine Günther vom WWF. Die Naturschutzorganisation fordert die Verursacher des Problems, also in erster Linie die Industrieländer, auf, entsprechende Mittel bereitzustellen, um die Folgen des Klimawandels zu mildern. Gerade Länder, die besonders unter dem Klimawandel leiden, benötigen finanzielle
Unterstützung, um sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen. In Afrika reicht das Spektrum an nötigen Maßnahmen von Sturm-Frühwarnsystemen bis hin zum Aufbau effizienter Bewässerung.
Konkreter Klima-Fahrplan gefordert
Die Umweltschutzorganisation BUND erwartet vom Weltklimagipfel in Nairobi einen konkreten Fahrplan für den Abschluss eines "Kyoto-Plus"-Abkommens zur
Verminderung der Treibhausgase für den Zeitraum nach 2012. Bis 2012
wollen die 141 Unterzeichnerstaaten des Kyoto-Abkommens die Klimagase
um fünf Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Für die Zeit danach
seien anspruchsvollere Ziele nötig. So müssten die Industriestaaten
bis 2020 ihre Emissionen um 30 Prozent senken. Außerdem müsse alles
getan werden, um große Emittenten wie die USA, Australien, China und
Indien in den Kyoto-Prozess einzugliedern.
Insgesamt beurteilt der Umweltverband die Lage des globalen Klimas skeptisch. Die Anstrengungen der Staatengemeinschaft reichten bei weitem nicht aus, um den Klimawandel zu stoppen. Die weltweite Emission an CO2 habe sich seit 1990 um rund 20 Prozent erhöht. Zunehmende Klimaextreme wie Überschwemmungen, Hurrikans oder Dürren seien die Folge.
Aus Anlass des Nairobi-Gipfels errichteten Aktivisten vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor dem Brandenburger Tor in Berlin eine "Kohlemauer" und verteilten eine Zeitung mit dem Titel "Kohle-Express" an Passanten. "Die Kohle vermauert die Zukunft" und "Klimaschutz jetzt!" war auf mitgebrachten Transparenten zu lesen.
Waldnutzung und Holzverwendung als Beitrag zum Klimaschutz
Zeitgleich wies der Holzabsatzfonds in Bonn darauf hin, dass eine nachhaltige Nutzung der heimischen Wälder sowie eine verstärkte Holzverwendung beim Bauen und Modernisieren einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas leisten kann. "Als Baumaterial drängt sich Holz vor dem Hintergrund der bedrohlichen Entwicklung und spürbaren Auswirkungen des Treibhauseffekts regelrecht auf. Allein ein durchschnittliches Einfamilienhaus speichert rund 40 Tonnen Kohlendioxid", so Dirk Alfter, Vorstandsvorsitzender des Holzabsatzfonds. "Das Multitalent Holz trägt Ökologie und Nachhaltigkeit in sich und weist zugleich ein unendliches Gestaltungspotenzial auf."
Mit 3,4 Milliarden Kubikmetern wachsen in Deutschland die größten Holzvorräte Europas. Die nachhaltige Bewirtschaftung der heimischen Wälder wird durch die Waldbesitzer unter ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten auf Basis der strengen Waldgesetzgebung von Bund und Ländern sowie einer zusätzlichen, freiwilligen Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft sichergestellt. Von den 11 Millionen Hektar Wald sind bereits 70 Prozent der Fläche zertifiziert. Damit nimmt die deutsche Forstwirtschaft weltweit einen Spitzenplatz ein. "Es spricht also alles dafür", so Dirk Alfter, "den Roh- und Baustoff Holz auch in Deutschland stärker als bisher zu nutzen. Unsere nachhaltige Forstwirtschaft und die artenreichen Wälder bieten eine exzellente Rohstoffgrundlage, Wirtschaft und Wissenschaft überzeugen durch Kompetenz und innovative Produkte."
Quelle: UD