Briten begrüßen EU-Entscheidung zum Emissionshandel
Umweltminister David Miliband begrüßte die Beschlüsse der Europäischen Kommission zur nächsten Phase des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) und zur Reaktion der EU auf den Klimawandel. Er führte aus: „In Großbritannien ebenso wie in der übrigen EU ist der Emissionshandel ein zentrales Instrument zur Minderung der CO2-Emissionen und zur Bekämpfung des Klimawandels. Die EU steht in der Pflicht dafür zu sorgen, dass die CO2-Emissionsrechte auf dem CO2-Markt knapp bemessen sind und dass der CO2-Preis ein nachhaltiger ist. Mit ihrer Entscheidung hat die Kommission ihre Entschlossenheit bekundet, dies zu erreichen.“
18.12.2006
Milibrand: „Wie die vor kurzem veröffentlichte Stern-Studie deutlich gemacht hat, werden Maßnahmen zum Klimaschutz immer teurer, je länger wir damit warten. Das EU-Emissionshandelssystem hat das Potenzial, zum Zentrum des internationalen Kohlenstoff-Marktes zu werden. Wenn wir gefährliche Klimafolgen vermeiden und die so wichtige internationale Einigung zur Minderung der Emissionen erreichen wollen, muss die EU auf internationaler Ebene auch weiterhin Führungsstärke zeigen und ihrer Verantwortung gerecht werden.
Indem wir das EU-Emissionshandelssystem ernst nehmen, reduzieren wir die Auswirkungen, die unser eigenes Handeln auf das Klima hat - aber gleichzeitig können wir damit auch gegenüber der ganzen Welt unter Beweis stellen, dass Europa sich für die Bekämpfung des Klimawandels engagiert. 2007 ist ein entscheidendes Jahr, und die internationalen Verhandlungen über den Klimaschutz müssen größere Dringlichkeit und Dynamik erhalten."
Handels- und Industrieminister Alistair Darling fügte hinzu: "Die Stern-Studie zeigt, dass ein Vorgehen gegen den Klimawandel bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum möglich ist. Aus ökonomischer Sicht macht es Sinn, jetzt Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. Und mit dem Emissionshandel können die Emissionen zu geringen Kosten gemindert werden - was die Auswirkungen auf die Wirtschaft minimiert.
Die Entscheidung [der Kommission] ist gut. Sie setzt ein Signal, dass es Europa ernst ist mit der Bekämpfung des Klimawandels, und sie gibt den Unternehmen die klare Botschaft, die sie für ihre Investitionsentscheidungen brauchen."
Im Juni hatte die britische Regierung bekannt gegeben, dass in Phase II des EU-Emissionshandels zusätzlich 8 Millionen Tonnen Kohlenstoff pro Jahr eingespart würden, was den Emissionen von etwa 4,5 Millionen Haushalten entspreche.
Das EU-ETS setzt Obergrenzen für die Kohlendioxidemissionen bestimmter Industriezweige in Europa fest. Anlagen, die weniger CO2 ausstoßen, als ihnen zugebilligt wurde, können ihre überzähligen Emissionsrechte auf dem neu eingerichteten Kohlenstoffmarkt an andere Unternehmen verkaufen, deren Emissionen das Zuteilungskontingent übersteigen und die daher Emissionsrechte zukaufen müssen. Dadurch, dass dem CO2-Ausstoß ein Preis zugewiesen wird, erhält die Industrie einen Anreiz, in CO2-arme Technologien zu investieren.
Es sind dringend Maßnahmen erforderlich, um den Kohlendioxidausstoß zu stabilisieren. Im Kampf gegen den Klimawandel ist Großbritannien führend, es wird seine Treibhausgasemissionen bis 2010 voraussichtlich um 23-25% reduzieren - das entspricht einer Minderung um fast das Doppelte des im Kyoto-Protokoll festgelegten Ziels.